Ziel sei es, eine Mantelgesellschaft an die New Yorker Börse zu bringen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Entsprechende Unterlagen für den Börsengang, bei dem 200 Millionen Dollar eingesammelt werden sollen, könnten den Insidern zufolge bereits am Freitag bei der US-Marktaufsicht SEC eingereicht werden.

Nach der von der Credit Suisse begleiteten Neuemission der Mantelgesellschaft (SPAC, Special Purpose Acquisition Company) mit dem Namen Frontier Acquisition will Angermayer laut den Insidern im Biotechnologiesektor auf die Suche nach einem geeigneten Unternehmen gehen, das an die Börse will. In diesem Sektor kennt sich der Freund des Milliardärs und Palantir-Mitgründers Peter Thiel aus. Innerhalb eines Jahres hat er mit seinem Familiy Office Apeiron die Börsengänge der US-Krebsmittelfirma Sensei Biotherapeutics sowie der Biotechfirmen Abcellera und Compass Pathways als Investor begleitet. Wie Thiel ist er auch an dem Biotechunternehmen Atai beteiligt, das an der Behandlung mentaler Krankheiten arbeitet, und sich in der Forschung nun mit Bionomics aus Australien verbündet. Zudem ist er in mehr als 30 Firmen im Biotech-Bereich investiert, von denen einige bereits als Börsenkandidaten gelten. In der Branche bekannte Experten wie Genetikprofessor David Sinclair und Altersforscher Peter Attia sollen Insidern zufolge im Board des SPAC sitzen.

Apeiron wie auch Credit Suisse wollten keine Stellung nehmen, Falcon Edge war zunächst nicht erreichbar.

Börsengänge von SPACs sind in den USA schwer in Mode und eröffnen vielen Unternehmen eine Abkürzung an den Kapitalmarkt. Erst vergangene Woche hatte Rocket-Internet-Gründer Oliver Samwer einen entsprechenden Prospekt eingereicht. Demnach will die Mantelgesellschaft bei Investoren bis zu rund 290 Millionen Dollar einsammeln. Pläne für ein solches Übernahmevehikel hat zudem der ehemalige Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier öffentlich gemacht. Insidern zufolge arbeitet auch HelloFresh-Chef Dominik Richter zusammen mit dem Entrepreneur und Investor Roman Kirsch an einem SPAC in den USA.

Bisher wagen sich nur wenige mit einem SPAC auf den deutschen Markt. Erst am Mittwoch machte der deutsche Investor Klaus Hommels seine Pläne öffentlich, mit Lakestar den ersten SPAC seit mehr als einem Jahrzehnt in Frankfurt stemmen zu wollen.

Für die Initiatoren sind SPACs attraktiv, weil sie für ihren Aufwand belohnt werden, indem sie in der Regel 20 Prozent an dem leeren Börsenmantel bekommen, ohne dafür selbst Geld in die Hand zu nehmen. Nach dem Börsengang haben sie zwei Jahre Zeit, ein Unternehmen zu finden, das auf das SPAC verschmolzen wird und dieses mit Leben füllt. Scheitern sie, bekommen die Anleger ihr Geld zurück.

(Reuters)