Das kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Sonntag in Singapur beim "Shangri-La-Dialog" - der wichtigsten Sicherheitskonferenz Asiens - an. Eine Fregatte und ein Versorgungsschiff würden 2024 in die Region aufbrechen. 2021 war zum ersten Mal seit fast 20 Jahren ein deutsches Kriegsschiff in das Südchinesische Meer eingelaufen. Damit schloss sich damals die Bundesregierung anderen westlichen Staaten an, die ihre militärische Präsenz angesichts der Sorgen über Chinas territoriale Ambitionen ausbauen.

Die Einsätze der Bundesmarine seien nicht gegen ein bestimmtes Land gerichtet, sagte Pistorius laut Redemanuskript. "Sie dienen dem Schutz der regelbasierten internationalen Ordnung, die wir alle unterzeichnet haben und von der wir alle profitieren sollten - sei es im Mittelmeer, im Golf von Bengalen oder im Südchinesischen Meer."

China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich, obwohl ein internationales Gericht entschieden hat, dass es keine Rechtsgrundlage dafür gibt. China hat seine Präsenz unter anderem mit militärischen Aussenposten auf künstlich errichteten Inseln ausgeweitet. Damit hat die Volksrepublik Stützpunkte in Gewässern geschaffen, die Gasfelder und reiche Fischgründe enthalten.

Mit der stärkeren militärischen Präsenz in der Region vollzieht Deutschland eine Gratwanderung zwischen seinen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen, denn China ist wichtigster Handelspartner. Etwa 40 Prozent des europäischen Aussenhandels fliessen durch das Südchinesische Meer.

(Reuters)