Der Beschuldigte soll "Staatsgeheimnisse" an Russland weitergegeben haben, wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mitgeteilt hat.

Der Verdächtige, der als Carsten L. identifiziert wurde, habe in diesem Jahr "Informationen, die er im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit erlangt hatte, an einen russischen Nachrichtendienst" weitergegeben, so die Behörde. Die Wohnung und der Arbeitsplatz des Verdächtigen und einer weiteren Person wurden durchsucht.

Der Mann wurde am Mittwoch verhaftet und am Donnerstag einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete, so die Behörde.

Der Bundesnachrichtendienst habe nach Bekanntwerden eines möglichen Maulwurfs in den eigenen Reihen unverzüglich umfangreiche interne Ermittlungen eingeleitet, so BND-Präsident Bruno Kahl in der per E-Mail versandten Erklärung.

Russland sei "skrupellos und gewaltbereit", so Kahl. Vorerst wolle der BND den Fall nicht weiter kommentieren.

Politischen Beziehungen verschlechtert

Die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Moskau haben sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar verschlechtert. Die Bundsregerung hat die russische Aggression wiederholt verurteilt und Rüstungsgüter an Kiew geliefert.

Bundesaussenministerin Annalena Baerbock sprach sich kürzlich gegen jegliche Bemühungen um eine Waffenstillstandsvereinbarung zu den von Russland festgelegten Bedingungen aus. Niemand ausser Putin habe den Krieg begonnen - und wenn Putin es wolle, könne der Krieg am nächsten Tag vorbei sein, sagte Baerbock der "Bild am Sonntag".

(Bloomberg)