Der Dollar sank im Verlauf des Morgens bis auf 0,7981 Franken, der tiefste Stand seit 2011. Aktuell notiert er allerdings wieder leicht über der Marke von 80 Rappen bei 0,8005 Franken nach 0,8036 am Morgen. Der Euro hat ebenfalls angezogen und wird aktuell zu 1,1719 Dollar gehandelt, so hoch wie seit 2021 nicht mehr. Am frühen Morgen ging die europäische Gemeinschaftswährung noch zu 1,1686 Dollar über den Tisch. Derweil tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9380 mehr oder weniger auf der Stelle.

Geschwächt wird der Dollar von der Spekulation, dass die US-Notenbank den Leitzins früher senken könnte als bisher erwartet. Die Aussicht auf sinkende Zinsen setzte den Dollar im Handel mit allen anderen wichtigen Währungen unter Druck. Dabei stand ein Bericht der Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal» zur Nachfolge von US-Notenbankpräsident Jerome Powell im Fokus. Demnach könnte US-Präsident Donald Trump bereits im September oder Oktober über die Nachfolge entscheiden, obwohl Powell noch bis Mai 2026 im Amt ist.

Trump hatte den amtierenden Fed-Vorsitzenden Powell zuletzt mehrfach scharf kritisiert und vehement eine Zinssenkung gefordert. Der Medienbericht über die mögliche frühe Nachfolgeregelung hat am Markt die Erwartungen verstärkt, dass die Zinsen in den USA früher als bisher gedacht sinken könnten.

Sollte Trump schon im Oktober einen ihm genehmen Nachfolger für Powell verkünden, stiege die Gefahr, dass Powell in seinen letzten Monaten als Fed-Chef zur «lahmen Ente» werde. «Und damit steigt auch die Gefahr, dass wir frühere Zinssenkungen sehen.» Dies könnte allerdings der Glaubwürdigkeit des Fed schaden, was den Druck auf den Greenback weiter verstärken würde, meinte ein Händler.

(AWP)