Luftfracht- Kapazitäten seien bei DHL ausreichend vorhanden, sagte er in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters in Davos. Logistikkonzerne hatten angesichts der Angriffe im Roten Meer über eine steigende Nachfrage nach Luftfracht berichtet.

Über das Rote Meer verläuft einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtswege, der Asien und Europa verbindet. Wegen der wiederholten Angriffe der Huthis auf Frachtschiffe meiden viele Reedereien wie Hapag-Lloyd und der dänische Rivale Maersk das Rote Meer und den Suezkanal, durch den etwa 15 Prozent des Welthandels gehen. Stattdessen nehmen die Frachter die Route um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Damit dauert eine Fahrt statt etwa 35 Tagen nun zwischen 40 und 50 Tagen. Dringende Güter würden deshalb von einigen Kunden verstärkt auf Flugzeuge verlagert, hatten Logistik-Konzerne erklärt.

Dass die Krise im Roten Meer nicht zu grösseren Verwerfungen führt, hat Meyer zufolge auch mit der verhaltenen Entwicklung des Welthandels zu tun. Die Weltwirtschaft ist «noch nicht so richtig am Pumpen», sagte er. Dies sei auch eine Folge das Inflation und der hohen Zinsen, die auf die Verbraucherlaune drückten. Dies könne sich aber ändern: «Die Erwartungen des Marktes hinsichtlich der Zinsentwicklung gehen schon davon aus, dass im zweiten Halbjahr irgendwas passiert (...) das lässt hoffen, dass wir im ersten Halbjahr ein bisschen Fahrt aufnehmen.»

Der Internet-Handel wachse aber wieder, sagte Meyer. In der Corona-Pandemie hatte das Geschäft mit Online-Kunden rasant zugelegt, die grossen Logistik-Konzerne hatten ein Rekord-Wachstum verzeichnet. Nach der Pandemie normalisierte sich das Geschäft wieder, auch DHL bekam dies zu spüren. Das ändere sich: «Wir sind relativ robust wieder auf der langfristigen Entwicklungskurve.»

(Reuters)