Auch bei uns schneiden die Aktien kleinerer und mittelgrosser Unternehmen schon seit Wochen besser ab als der breite Aktienmarkt. Während sich der Swiss Performance Index (SPI) seit Anfang Monat um 4 Prozent erholt hat, konnte der Unterindex für Nebenwerte sogar um 6 Prozent zulegen.

Dennoch stehen unsere kleinen und mittelgrossen Aktien nicht gerade hoch in der Gunst der Nebenwertefonds. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine aktuelle Erhebung der Credit Suisse bei 50 repräsentativen Fonds.

Auf der Liste der 25 beliebtesten Aktien kleiner und mittelgrosser europäischer Unternehmen sind aus Schweiz nur gerade jene von Comet und ams zu finden. Überdurchschnittlich stark ist Grossbritannien mit St. James’s Place, Howden Joinery, Asthead Group, IG Group, Victrex, Croda International, Provident Financial und Barratt Developments vertreten, gefolgt von Deutschland mit Aareal Bank, Wirecard, Eventim, Jungheinrich, Takkt und TUI. Darüber hinaus setzt sich die Liste aus Teleperformance, Ingenico, TKH Group, Intrum Justitia, Orpea, Andritz, Compagnie Pal Om, Pandora und Azimut zusammen.

Schweizer Nebenwerte mit schwerem Stand

Noch extremer gestaltet sich die Situation mit Blick auf die Liste der europäischen Nebenwerte mit dem grössten Einzelgewicht in den Fonds. Nicht eine einzige Schweizer Aktie schafft es auf diese Liste. Dieses Untergewicht der Fonds an unserem Aktienmarkt ist seit der letzten Erhebung der Credit Suisse vom vergangenen November deutlich grösser geworden. Mit anderen Worten: Fondsmanager machen immer öfter einen grossen Bogen um Schweizer Nebenwerte.

Bei der Grossbank wird diese Beobachtung mit Veränderungen bei den Länder- und Branchenpräferenzen der Verantwortlichen begründet. Vermutlich spielt aber auch die Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank von Mitte Januar und der in der Folge erstarkte Franken eine bedeutende Rolle. Denn dieser trifft die kleinen und mittelgrossen Schweizer Firmen deutlich stärker als die international aufgestellten Grossunternehmen.

Die "Musik" spielt allerdings woanders

Der Credit Suisse zufolge sind Fondsmanager heute bereit, höhere Bewertungen für die von ihnen favorisierten Nebenwerte zu bezahlen. Am Preis-Buchwert-Verhältnis gemessen befinde sich die Bewertung der 25 populärsten Aktien auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren, am Kurs-Gewinn-Verhältnis gemessen zumindest in der Nähe davon.

Allerdings sind die beliebtesten Nebenwerte selten jene mit der besten Kursentwicklung: Seit Beginn der Erhebungen hätten die 100 besten Aktien um durchschnittlich gut 50 Prozent zugelegt, während die populärsten 25 weniger als die Hälfte davon gewonnen hätten, so die Grossbank. Gerade dieser Umstand gibt aus Schweizer Sicht doch noch Grund zur Zuversicht.