In der Schweiz ist es in den letzten Jahren nicht gelungen, die Armut zu reduzieren. Das zeigt nach Angaben des Bundesrats der erste Monitoringbericht zur Armut in der Schweiz, welchen die Landesregierung am Mittwoch guthiess.

Zwischen 2014 und 2017 sei die Quote der Einkommensarmut in der Schweiz angestiegen. Seither bewege sie sich auf einem Niveau zwischen rund acht und neun Prozent, teilte der Bundesrat am Mittwoch mit.

Zum Ziel, die Armut zu reduzieren, hatte sich die Schweiz in der Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 und in den letzten drei Legislaturplanungen des Bundesrates verpflichtet.

Folge eines Parlamentsentscheids

Das Parlament gab dem Bundesrat den Auftrag, die Armut in der Schweiz kontinuierlich zu überwachen. Es hiess 2019/20 eine entsprechende Motion gut.

Der Bericht erläutert laut Bundesrat die Armutslage mit statistischen Kennzahlen und trägt das aktuelle Wissen aus Forschung, Statistik und Verwaltung zusammen. Damit liege erstmals ein breit abgestütztes und thematisch umfassendes Referenzwerk zur Armut in der Schweiz vor.

Gleichzeitig gibt der Bericht laut Landesregierung auch Menschen mit Armutserfahrung eine Stimme: Sie kommen in mehreren Porträts zu Wort, die den statistischen Kennzahlen vorangestellt sind.

Grundlage für Armutsstrategie

Der Armutsbericht soll der Entwicklung einer nationalen Armutsstrategie dienen. Diese Strategie zur Bekämpfung von Armut wird derzeit in Erfüllung einer anderen vom Parlament angenommenen Motion erarbeitet und bis 2027 dem Bundesrat unterbreitet.

(AWP)