Die Credit Suisse plant ab nächster Woche eine neue Runde von Stellenstreichungen im globalen Wealth-Management-Geschäft, die zu den bereits begonnenen Entlassungen in der Investmentbank hinzukommen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten.
Die Grossbank bereitet sich darauf vor, die betroffenen Mitarbeiter, bei denen es sich zum jetzigen Zeitpunkt hauptsächlich um Support-Mitarbeiter und Anlageberater handelt, bereits am Montag zu benachrichtigen, sagten die Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten. Im asiatisch-pazifischen Raum könnten in einigen Wealth-Teams etwa 10 Prozent der Stellen wegfallen, heißt es.
Die Credit Suisse hatte letzte Woche eine umfassende Umstrukturierung angekündigt, mit der sie ihre Kostenbasis um 2,5 Milliarden Franken senken will. Teil der Pläne ist der Abbau von 9000 Stellen bis 2025, von denen 2700 im vierten Quartal auf den Weg gebracht werden sollen.
Ein Sprecher der Credit Suisse bekräftigte, dass der Abbau von 2700 Stellen im Gange sei, und lehnte eine weitere Stellungnahme ab.
Entlassungen in den Bereichen Markets und Investmentbanking werden den Angaben zufolge nächste Woche fortgesetzt. Bis zu 900 Stellen im Kundengeschäft könnten weltweit betroffen sein, sagte eine Person.
Auf Wealth Management konzentriert
Das angeschlagene Institut setzt mehr denn je den Schwerpunkt auf das Bankgeschäft mit den Reichen. In einem Bloomberg-Interview betonte der Verwaltungsratsvorsitzende Axel Lehmann Anfang der Woche, die Credit Suisse werde in Zukunft “ein auf das Wealth Management konzentriertes Unternehmen sein, das sich auf Unternehmer und vermögende Kunden konzentriert”.
Dennoch werden die Einschnitte die Sparte Kreisen zufolge nicht unberührt lassen, auch wenn die Relationship-Manager wahrscheinlich weniger betroffen sein werden. Die Credit Suisse hat bereits eine Reihe von Abgängen in ihrer Wealth-Sparte zu verzeichnen, darunter auch ein Topmanager.
Bei der Investmentbank sieht die Neuaufstellung vor, dass die Credit Suisse ihre Kapitalmarkt-, Beratungs- und Leveraged-Finance-Teams in eine auf die USA ausgerichtete Sparte ausgliedert, die unter der wiederbelebten Marke First Boston firmiert. Risikoreichere Geschäftsbereiche werden abgebaut.
Investmentbanking-Chef David Miller wies letzte Woche in einem Memo an die Mitarbeitenden darauf hin, dass die CS First Boston von den Kostensenkungen bei der Muttergesellschaft nicht verschont bleiben werde. Der Aufbau des neuen Geschäftsbereichs werde “schwierige Entscheidungen” mit sich bringen.
(AWP)