Die reichsten Dynastien der Welt waren noch nie so vermögend – und die Familie Walton des Walmart-Gründers Samuel Walton führt die Liste mit einem Nettovermögen von 513,4 Milliarden Dollar an.
Damit führen die Waltons auch dieses Jahr wieder die Rangliste an. Mit ihrem aktuellen Vermögen haben sie erstmals die Schwelle von einer halben Billion Dollar überschritten. Die Familie besitzt rund 44 Prozent des in Bentonville, Arkansas, ansässigen US-Einzelhändlers - ein Anteil, der die Grundlage des grössten Familienvermögens der Welt bildet. Gemessen am Umsatz ist Walmart denn auch der weltgrösste Einzelhändler. Er generierte im letzten Geschäftsjahr 681 Milliarden US-Dollar in über 10'750 Filialen rund um den Globus.
Dabei hatte alles klein angefangen: Samuel Walton eröffnete in den 1950er-Jahren einen Gemischtwarenladen in Bentonville, nachdem er und sein Frau Helen dorthin gezogen waren. Walmart selbst startete 1962 und eröffnete Anfang der 1990er-Jahre die erste Filiale ausserhalb der USA. Walton verstarb im April 1992.
Der zweitreichste Clan kommt aus Abu Dhabi
Die Geschichte der reichsten Dynastien der Welt im vergangenen Jahr unterstreicht eine finanzielle Binsenweisheit: Grösse ist wichtig.
Die 25 reichsten Familien sind momentan im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 358,7 Milliarden US-Dollar reicher und verfügen über ein Gesamtvermögen von 2,9 Billionen US-Dollar. Ihr Reichtum wuchs aufgrund steigender Aktienkurse und der Nachfrage nach Gütern wie Metallen und Tierfutter, aber auch dank ihres Einflusses und ihrer jahrzehntelangen Erfahrung.
Mit einem Vermögen von 335,9 Milliarden US-Dollar ist Al Nahyan aus Abu Dhabi der zweitreichste Clan. Die Familie regiert das Gebiet der VAE seit Jahrzehnten, lange bevor das Öl die Wirtschaft und die Finanzen der Königsfamilie grundlegend veränderte.
Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan, Regent von Abu Dhabi, ist zugleich Präsident des Landes. Weitere Familienmitglieder bekleiden Positionen in Regierung und Privatwirtschaft – eine gängige Vermischung von Staats- und Privatinteressen. Der nationale Sicherheitsberater Scheich Tahnoon verwaltet ein persönliches und staatliches Vermögen von insgesamt 1,5 Billionen US-Dollar und hat massiv in künstliche Intelligenz investiert.
Auf Platz drei folgt mit einem Vermögen von 213,6 Milliarden US-Dollar die Familie Al Saud. Die 93 Jahre alte Monarchie Saudi-Arabiens verdankt ihren kollektiven Reichtum den enormen Ölreserven des Landes. Die geschätzten Nettovermögenswerte sind in diesem Jahr aufgrund revidierter Schätzungen vergangener Zuflüsse und der geringeren Ausgaben der Familienmitglieder höher.
Das Gesamtvermögen der geschätzten 15'000 Mitglieder der erweiterten Königsfamilie dürfte sogar noch höher liegen. Viele Mitglieder der Königsfamilie haben durch die Vermittlung von Regierungsaufträgen und Grundstücksgeschäften sowie durch die Gründung von Unternehmen, die Dienstleistungen für staatliche Firmen wie Saudi Aramco erbringen, Geld verdient. Der saudische Staatsfonds PIF verfügt über ein Vermögen von einer Billion US-Dollar. Kronprinz Mohammed bin Salman persönlich kontrolliert ein Vermögen von weit über einer Milliarde US-Dollar.
Vier neue Familien unter den reichsten 25
Die Mindestschwelle für die Aufnahme in die Liste ist nun auch höher als je zuvor: 46,4 Milliarden Dollar. Das sind 9,7 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr.
Vier Familien aus vier verschiedenen Kontinenten sind erstmals vertreten. Der mexikanische Clan Larrea Mota Velasco und die chilenischen Luksics herrschen über Imperien, die ihren Ursprung im Kupferbergbau haben. Die italienischen Del Vecchios wurden durch EssilorLuxottica reich, deren Einstieg in KI-gestützte Brillen einen Aktienkursanstieg auslöste. Und das weltumspannende Imperium der saudischen Olayans sowie ihre Verbindungen zur Wall Street haben ihre Bedeutung im In- und Ausland deutlich gesteigert.
(Bloomberg/cash)
