Die reichsten Tech-Milliardäre Amerikas wurden in diesem Jahr um mehr als 550 Milliarden Dollar reicher. Sie, respektive ihre Unternehmen, haben vom Hype rund um das Potenzial der Künstlichen Intelligenz profitiert.

Die zehn grössten US-Tech-Gründer und CEOs verfügten zu Weihnachten über fast 2,5 Billionen Dollar in Barvermögen, Aktien und anderen Investments, wie Bloomberg-Daten zeigen. Zu Jahresbeginn lag der Wert bei 1,9 Billionen Dollar.

  Beteiligungen Vermögen

Veränderung zum Jahresbeginn

Elon Musk Tesla, SpaceX u. a. 645 +49%
Larry Page Alphabet 270 +61%
Jeff Bezos Amazon 255 +7%
Sergey Brin Alphabet 251 +59%
Larry Ellison Oracle 251 +31%
Mark Zuckerberg Meta 236 +14%
Steve Ballmer Microsoft 170 +16%
Jensen Huang Nvidia 156 +37%
Michael Dell Dell 141 +14%
Bill Gates Microsoft 118 -26%

Silicon Valley - und damit auch die Tech-Milliardäre - profitieren von den weltweit hunderten von Milliarden Dollar, die für KI-Chips oder Rechenzentren ausgegeben wurden. Diese Entwicklung beschleunigte sich zuletzt, auch wenn vereinzelte Gewinnerwartungen in den letzten Monaten aufgrund von Sorgen über eine mögliche KI-Investitionsblase wieder reduziert wurden.

«Das ist alles spekulativ und hängt stark vom Erfolg der KI ab», sagte Jason Furman, Wirtschaftsprofessor an der Harvard University und Berater des Start-ups OpenAI, wie die «Financial Times» berichtete. «Es ist fraglich, ob sich das alles auszahlen wird, aber die Investoren wetten darauf.»

Elon Musk legt zu, Bill Gates verliert

Elon Musk bleibt an der Spitze der Reichenliste. Sein Vermögen steigt um fast 50 Prozent auf 645 Milliarden Dollar. Im September gab er kurzzeitig die Spitzenposition an Oracle-Gründer Larry Ellison ab - seither hat Oracle über 40 Prozent seines Börsenwerts verloren. Neben dem Vermögensanstieg könnte Musk weitere Zuwächse verzeichnen: einen 1-Billion-Dollar-Vergütungsvertrag mit den Tesla-Aktionären und einen starken Bewertungsanstieg seines Raumfahrtunternehmens SpaceX auf über 800 Milliarden Dollar.

Ein weiterer Gewinner des KI-Booms ist Jensen Huang, Gründer und CEO des Chipherstellers Nvidia. In nur zwei Jahren stieg der Wert von Nvidia um über das Zwölffache und wurde schnell zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt mit einer Marktkapitalisierung von über 4 Billionen Dollar.

Huang rangiert damit als achtreichster US-Tech-Manager mit einem Vermögen von 156 Milliarden Dollar. Regulatorische Meldungen zeigen, dass Huang in diesem Jahr Aktien im Wert von mehr als 1 Milliarde Dollar veräusserte und damit mit dem Nvidia-Kursanstieg Kasse machte.

Zu den Tech-Milliardären, die ebenfalls steigende Aktienkursen nutzen, um die Beteiligungen zu reduzieren, gehören Jeff Bezos, Gründer von Amazon, und Michael Dell, vom gleichnamigen PC-Hersteller. Amazon legte in diesem Jahr zeitweise rund 16 Prozent zu, Dell um fast 40 Prozent.

Metas Mark Zuckerberg rutschte in den Rankings nach einem jüngsten Kursrückgang der Social-Media-Aktie ab. Zwar liegen die Meta-Anteilsscheine auf Jahressicht weiterhin 10 Prozent im Plus, zeitweise legten sie aber über 32 Prozent zu. Investoren wurden im vierten Quartal zunehmend skeptisch gegenüber den hohen Ausgaben für die KI-Infrastruktur und Vergütungen für Top-KI-Forscher. Laut Berichten winkt KI-Talenten ein Bonus von bis zu 100 Millionen Dollar bei einem Wechsel zum Technologiekonzern.

Unter den Tech-Milliardären war Microsofts Bill Gates der einzige, der das Jahr mit einem niedrigeren Vermögen als zu Beginn abschloss. Grund war nicht etwa ein sinkender Microsoft-Marktwert - die Titel liegen über 15 Prozent im Plus. Vielmehr reduziert er wie schon seit Jahrzehnten seine Beteiligung am Software-Riesen, um seine philanthropischen Projekte zu finanzieren.

(cash)