Wo beginnt 2026 als Erstes?

Um Mitternacht dürften vielerorts Feuerwerk und Lichtershows den Nachthimmel erleuchten. Schon 13 Stunden vor der Schweiz feiert ein Atoll in der Südsee den Jahreswechsel: Um 11.00 Uhr Schweizer Zeit läuten die rund 7300 Einwohnerinnen und Einwohner von Kiritimati, das zur Inselrepublik Kiribati gehört, 2026 ein. 15 Minuten später geht es weiter auf den zu Neuseeland gehörenden Chatham Islands, bevor um 12.00 Uhr Schweizer Zeit Neuseeland selbst ins neue Jahr startet.

Zwei Stunden später sind dann alle Augen auf Sydney gerichtet. In der australischen Metropole an der Ostküste wollen die Menschen trotz des Terroranschlags am Bondi Beach vor zwei Wochen mit einem gigantischen Feuerwerk das neue Jahr begrüssen. Davor wird aber der 15 Terroropfer gedacht: Die Harbour Bridge soll - ganz in weisses Licht gehüllt - ein Wort in die Welt senden: «Peace» (Frieden).

Amerikanisch-Samoa wird zwölf Stunden nach der Schweiz der letzte bewohnte Ort sein, der 2026 einläutet.

Wenige offizielle Feuerwerke in Schweizer Städten

Das Silvesterfeuerwerk ist in den grösseren Schweizer Städten keine Selbstverständlichkeit mehr. So verzichtet Basel seit Jahren ganz auf diesen Brauch, und auch in Bern, Lausanne und St. Gallen findet kein solches mehr statt. Kein offizielles Feuerwerk geben wird es auch in Freiburg, Neuenburg und La Chaux-de-Fonds. In der Zentralschweiz ist einzig in Luzern ein Feuerwerk zu sehen. Nicht nehmen lassen sich das Spektakel aber weiterhin Zürich und Genf.

Feuerwerke sind in der Schweiz umstritten. Tierschützer- und -halterinnen kritisieren den Lärm, der Haustiere und Wildtiere verstört. Umweltschutzorganisationen beanstanden die Verschmutzung von Boden und Luft.

Trotz den wenigen offiziellen Feuerwerken dürfte der Jahreswechsel bei der Polizei und Rettungskräften für einige Einsätze sorgen. Denn nebst Schaumwein und Partys gehören auch Unfälle zur Silvesternacht.

Feiern sind getrübt

Nicht überall wird ausgelassen gefeiert: Den Jahreswechsel verbinden viele Ukrainerinnen und Ukrainer mit dem Wunsch, dass endlich Frieden einkehren möge in ihrem Land. Die Silvesterfeierlichkeiten sind auch in diesem Jahr wegen des von Russlands Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 befohlenen Kriegs stark eingeschränkt. So ist das Abbrennen von Feuerwerken landesweit verboten, um keinen Luftalarm auszulösen.

Wieso feiern wir «Silvester»?

Der letzte Tag des Jahres hat seinen Namen von Papst Silvester I. Es ist sein Todestag: Der 33. Pontifex der katholischen Kirche, der zuvor als Einsiedler im Wald gelebt hatte, starb dem Gregorianischen Kalender zufolge am 31. Dezember des Jahres 335 nach Christus. Er wurde nur etwas mehr als 50 Jahre alt. Sein Name stammt vom lateinischen Wort für Wald, silva. Silvester bedeutet also Mann aus dem Wald.

Auch die Italienerinnen und Italiener gedenken am Mittwoch wieder des Heiligen, der zudem Schutzpatron aller Haustiere ist. Allerdings: Dass in der Schweiz (und in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und der Slowakei) die Leute «Silvester feiern» - also einen Todestag und dazu noch den eines Papstes -, versteht im südlichen Nachbarland keiner. In Italien heisst der Tag capodanno (wörtlich: Kopf des Jahres).

(AWP)