Mit einem Kursplus von 9 Prozent seit Jahresbeginn schaffen es die Aktien des Dienstleistungs- und Handelskonzerns DKSH nur ins Mittelfeld des Swiss Performance Index (SPI). Dies ist aus der Sicht der Aktionäre sicherlich nicht befriedigend, hat der Gesamtmarkt in derselben Periode knapp 12 Prozent hinzugewonnen.

Dabei hatten sich die DKSH-Aktien ziemlich schnell vom Corona-Einbruch erholt. Allein für die zweite Jahreshälfte 2020 wies der Titel eine Kursrendite von 28 Prozent aus. Und im neuen Jahr ging es bis zu den durchzogenen Jahreszahlen Anfang Februar im gleichen Tempo weiter. Seither haben die Aktien unter beträchtlichen Schwankungen seitwärts tendiert.

Kursentwicklung der DKSH-Aktien seit Juni 2020 (Quelle: cash.ch).

Ein wichtiger Grund für diese aktuelle Kursflaute liegt in der geographischen Ausrichtung von DKSH. Der Konzern ist auf Marktexpansionsdienstleistungen mit Schwerpunkt in Südostasien spezialisiert. Und gerade asiatische Länder wie Taiwan, Singapur oder Malaysia verzeichnen wieder ansteigende Fallzahlen.

Der Hauptmarkt von DKSH mit 31 Prozent Umsatzanteil, Thailand, galt lange als relativ sicher vor der Pandemie, kämpft nun aber auch mit steigenden Fallzahlen. Die Regierungen verschärfen die Auflagen. Malaysia geht sogar in einen Lockdown. Dies tangiert die Geschäftstätigkeiten von DKSH.

Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die DKSH-Aktien vor allem auf die Schwankungen der Weltkonjunktur reagieren. Als sich beispielsweise das Weltwirtschaftswachstum zwischen 2015 und 2017 von 3,5 auf 3,9 Prozent beschleunigte, ging es auch mit den DKSH-Aktien kontinuierlich aufwärts - die Aktien erreichten Anfang 2018 ihr bisheriges Allzeithoch bei knapp 92,65 Franken.

Als sich das Weltwirtschaftswachstum zwischen 2017 und 2019 von 3,9 Prozent auf 2,8 Prozent hingegen verlangsamte, verloren die Aktien kontinuierlich an Wert. Gegenüber dem Allzeithoch beläuft sich Ende 2019 der Kursrückgang minus 42 Prozent. 

Kursentwicklung der DKSH-Aktien zwischen Juni 2016 und Ende 2019 (Quelle: cash.ch).

Diese Beobachtung ist wenig erstaunlich: DKSH bietet vor allem Dienstleistungen für Unternehmen an, die ihre Geschäftstätigkeit in oder nach Asien ausdehnen wollen. Verbessert sich das weltweite Wirtschaftsumfeld, profitiert DKSH durch den ansteigenden Handel nach und in Asien und dem grösser werdenden Interesse an den Dienstleistungen durch westliche Unternehmen.

Die makroökonomischen Vorzeichen sprechen aktuell für die DKSH-Aktien. So hob die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die Wachstumsprognose für die Welt erst kürzlich von 4,2 auf 5,8 Prozent an.

Für diesen Aufschwung hat sich DKSH in den letzten Monaten mit Zukäufen in Südkorea, Singapur und Australien gut positioniert. Sollte sich daher das Pandemiegeschehen in Asien normalisieren - Indien wagt aktuell erste Öffnungsschritte -, werden die Aktien den Anfang Jahr unterbrochenen Aufwärtstrend im zweiten Semester mit grosser Wahrscheinlichkeit fortsetzen.

ManuelBoeck
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