Die folgenden Grafiken illustrieren drei Fronten, an denen das Zürcher Traditionshaus kämpft - und an allen hat sie weiter Schwierigkeiten. Der Aktienkurs ist am Dienstag auf ein Allzeittief gefallen, die Kosten für die Ausfallversicherung sind erneut in die Höhe geschnellt, und die reichen Kunden, auf die sich die Bank stützt, ziehen ihr Geld ab.

Da im Schlussquartal ein weiterer Verlust droht und eine Kapitalerhöhung im Umfang von 4 Milliarden Franken im Gange ist, zählt die Credit Suisse auf die Geduld von Anlegern und Mitarbeitern. CEO Ulrich Körner sieht erst im Jahr 2024 "definitiv" wieder Gewinne.

Die Aktie der Credit Suisse erreichte am Dienstag ein Rekordtief von 2,90 Franken und erlitt die längste Verlustserie seit Oktober 2007. Die Aktie ist um 18 Prozent gefallen, seit die Bank letzte Woche massive Abflüsse von Wealth-Management-Kunden bekannt gab. Damit ist die Credit Suisse gemessen an der Marktkapitalisierung nicht mehr die zweitgrösste Bank der Schweiz, sondern liegt hinter der Julius Bär.

Der aktuelle Rückgang wird allerdings auch durch die Kapitalerhöhung beeinflusst, die über eine Bezugsrechtsemission durchgeführt wird. Der erste Handelstag für die neuen Aktien soll der 9. Dezember sein, was den Abwärtsdruck etwas mildern könnte.

Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Credit Suisse hat das Vertrauen der Kunden beschädigt und die Kosten für Fremdkapital sowie die Absicherung gegen Zahlungsausfall in die Höhe getrieben. Credit Default Swaps für Anleihen der Bank waren bereits Anfang Oktober auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise gestiegen und erreichten am Dienstag einen weiteren Rekordwert.

Verschärfen könnte sich das Problem, wenn eine weitere Agentur die Credit Suisse herabstuft. Moody’s und Fitch haben derzeit beide einen negativen Ausblick für die Bank, liegen allerdings noch zwei Stufen über dem Ramschniveau. Eine Herabstufung könnte ausgelöst werden, wenn die Abflüsse von Kundengeldern weitergehen, hat Moody’s erklärt.

Laut Credit Suisse haben sich die Abflüsse aus dem Wealth Management seit Oktober zwar stabilisiert, aber nicht umgekehrt. Hunderte von wohlhabenden Kunden in Asien haben in letzter Zeit versucht, ihre Gelder zum Lokalrivalen UBS umzuschichten, berichten mit der Situation vertraute Personen. Auch Morgan Stanley gehört zu den Profiteuren der Abflüsse bei der Credit Suisse.

(Bloomberg)