Die Commonwealth Bank of Australia (CBA), die bei den Analysten unbeliebteste Grossbank der Welt, hat ihren letzten verbliebenen "Bullen" verloren. Der grösste australische Kreditgeber hat nach einer Herabstufung durch Jefferies nun null Kaufempfehlungen. Die Credit Suisse hat trotz anhaltender Krise noch deren vier - die Gesamtzahl der Ratings beläuft sich auf 28.

Die Analysten von Jefferies wiesen bei der Herabstufung auf das sich verlangsamende Kreditwachstum und den steigenden Kostendruck hin. Dies, nachdem die australische Grossbank am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das Gesamtjahr vor schwierigen Aussichten gewarnt hatte. 

"Die makroökonomischen Aussichten für australische Banken verschlechtern sich", da steigende Zinsen das Kreditwachstum bremsen, schrieben die Jefferies-Analysten unter der Leitung von Brian Johnson in einer Mitteilung. Der intensive Einlagenwettbewerb schwäche auch die zukünftige Nettozinsmarge des Unternehmens.  

Während die grössten australischen Kreditgeber die rekordverdächtige Serie von Zinserhöhungen der australischen Notenbank seit Mai weitergegeben haben, haben sie selbst nach Jahren des extremen Hypothekenwettbewerbs noch keinen signifikanten Anstieg der Problemkredite verzeichnet. Die Stimmung hat sich jedoch verschlechtert, da die schuldengeplagten Konsumenten des Landes mit dem schnellsten Zinserhöhungszyklus seit einer Generation konfrontiert sind. 

Die Commonwealth Bank of Australia hat laut Bloomberg jetzt keine "Buy"-Ratings, fünf "Hold"-Ratings und zehn "Sell"-Ratings. Das Konsenskursziel impliziert einen Rückgang des Aktienkurses um 10 Prozent in den nächsten 12 Monaten. Die drei anderen grossen australischen Kreditinstitute haben jeweils mindestens sechs Kaufempfehlungen. 

Immerhin steht die Aktie der australischen Grossbank seit Jahresbeginn unverändert da. Die Aktie der Credit Suisse hat dagegen seit Anfang Jahr 41 Prozent verloren hat. 

(Bloomberg/cash)