Der Swiss Performance Index zählt 206 gelistete Aktien. Über den allergrössten Teil davon liest man viel. Manche finden immerhin ein gewisses Mass an Beachtung, wenn diese Unternehmen vorschriftsgemäss Zahlen vorlegen.

Aber es gibt einen kleinen Teil von Unternehmen, die selbst in der Wirtschaftsberichterstattung dem Radar irgendwie entgehen. Es sind Unternehmen, deren Aktien eher selten gehandelt werden - womit sie gewisse Eigenschaften mit jenen Titeln teilen, die ausserbörslich ("Over the Counter") gehandelt werden. Die Kapitalisierung ist häufig klein. Analysteneinschätzungen zu diesen Titeln finden sich nur wenige oder oft gar keine. Kauf-, Halte- oder Verkaufs-Ratings von Banken sucht man meist ebenfalls vergeblich.

Das heisst aber nicht, dass diese Unternehmen nicht ein interessantes Geschäftsmodell aufweisen und operativ gut unterwegs sein können. Zudem: Je seltener Aktien gehandelt werden, desto schneller kann der Kurs steigen. Die vier Titel, die hier aufgeführt sind, wirken spannend. Sie eigenen sich nicht unbedingt zum sofortigen Investieren, sind aber einen Blick wert. Sie bieten solide Grundlagen und können, je nach dem, zu interessanten Investments werden.

Also, Taschenlampe an für folgende Unternehmen:

Nebag

Der Name der Investmentgesellschaft Nebag fällt in einem bestimmten Zusammenhang auf: Aktuell ist es unter den an der Börse SIX kotierten Unternehmen jenes mit der höchsten Dividendenrendite. 6,8 Prozent sind die Spitze. Nebag ist eine Beteiligungsgesellschaft, die vor allem den Zugang zu nicht-kotierten Firmen ermöglichen will.

Dazu gehören Immobilien, aber auch beispielsweise der Bürobedarf-Hersteller Biella-Neher oder der Schweizer Kunststoff-Spezialist Plaston. Der Kurs der Nebag-Aktie ist seit Jahresanfang um 10 Prozent gestiegen, was damit zusammenhängen dürfte, dass im Geschäftsjahr 2017 der Gewinn stieg und die Dividende von 70 auf 80 Rappen erhöht wurde. Zu den Aktionären von Nebag gehört die Credit-Suisse-Fondsgesellschaft mit einem Anteil von 3,7 Prozent.

HBM Healthcare

Auch HBM Healthcare ist eine Beteiligungsgesellschaft: Das Zuger Unternehmen konzentriert sich weltweit auf Biotech, Medizinaltechnik und Firmen aus der Gesundheitsindustrie. Es gibt im Portefeuille rund 90 Positionen, mehrheitlich kotierte Firmen. Wie es bei Beteiligungsgesellschaften oft der Fall ist, ähnelt die Konstruktion einem Fonds.

Die Ausschüttung von HBM Healthcare erlaubt eine Dividendenrendite von ansehnlichen 3,8 Prozent. Wie immer bei Beteiligungsfirmen beachten Anleger den Unterschied zwischen dem Aktienkurs und dem Wert der Beteiligungen (Net Asset Value): Der Abschlag beträgt im Moment etwa 10 Prozent, was prinzipiell einen Anstieg der HBM-Aktie erwarten lässt. Der Kurs ist in den vergangenen sechs Monaten um 30 Prozent gestiegen. Von Kepler gibt es gar eine "Buy"-Empfehlung.

Perrot Duval

Manchen Börsianern könnte der Name Infranor noch ein Begriff sein: Das Automatisierungs-Unternehmen, das unter anderem Servomotoren für Fabriken herstellt, war bis 2014 selbst an der Börse kotiert. Nun ist Infranor ganz in die Muttergesellschaft Perrot Duval, einer industriellen Beteiligungsgesellschaft, integriert. Das Genfer Unternehmen ist in weiteren Industriegebieten wie der Entwicklung von Pressen und Scheren tätig. Die Aktie hat innert Jahresfrist um 6,6 Prozent zugelegt.

Perrot Duval schreibt wenig Gewinn und bezahlt keine Dividende. Das grösste Problem ist: Das Unternehmen ist an der Börse nur knapp 10 Millionen Franken wert. Die Marktkapitalisierung ist tief. Perrot Duval ist aber in verschiedenen Märkten zuhause, so auch in China. Wird das Unternehmen grösser, wird auch die Aktie interessanter.

Villars

Das Freiburger Unternehmen ist an der Börse etwa 100 Millionen Franken wert und betreibt Tankstellenshops, Kaffeebars und Bäckereien. Dazu kommt eine Sparte für Immobilienentwicklung. 2017 erhöhte sich der Umsatz um 12 Prozent auf 93,2 Millionen Franken: Es handelt sich also um ein (im Vergleich zu anderen kotierten Firmen) ziemlich kleines Unternehmen. Weil das Unternehmen 2017 eine Veräusserungsgewinn einstreichen konnte, erhalten die Aktionäre für einmal statt 8 Franken 30 Franken Dividende.

Auch diese Aktie wird nicht oft gehandelt. Wer aber beispielsweise die Aktie vor einem Jahr kaufte, kann sich aktuell über eine Wertsteigerung von 20 Prozent freuen. Villars will mit mehr Läden und Verkaufsstellen weiter wachsen und erwartet für die Tankstellenshops und die Bäckereien mehr Umsatz. Das könnte auch für den Aktienkurs interessant sein.