Die Ypsomed-Aktien starten gut in die neue Börsenwoche: Kurz nach Handelsbeginn klettern sie um 2,93 Prozent auf 403,50 Franken. Der Gesamtmarkt, gemessen am Swiss Performance Index (SPI), legt im gleichen Zeitraum um 0,21 Prozent auf 16 943 Punkte zu. Damit beträgt das Kursplus der Burgdorfer Biotechfirma seit Jahresbeginn fast 20 Prozent; auf 52 Wochen resultiert jedoch ein Minus von gut 5,5 Prozent.

Am Montagmorgen sind jedoch nicht nur die Anleger gegenüber Ypsomed freundlich gestimmt. Auch die Bank Vontobel sieht ein Potenzial von fast acht Prozent für die Aktien und erhöht ihr Kursziel auf 485 auf 450 Franken. Die zuständige Analystin Sybille Bischofberger nennt gleich mehrere Gründe für das korrigierte Kursziel. Einerseits habe Ypsomed ein interessantes, kaum zyklisches Geschäftsmodell mit Potenzial, das von dem Zoll-Wirrwarr oder möglichen niedrigeren Arzneimittelpreisen in den USA kaum betroffen sei.

Andererseits befinde sich Ypsomed in einer Übergangsphase und verkaufe den Grossteil seiner Geschäftsbereiche, um sich auf Injektionspens und Autoinjektoren zu konzentrieren, schreibt die Analystin in einem Marktkommentar am Montagmorgen. Entsprechend erwartet sie, dass die hohe Nachfrage nach GLP-1-Medikamenten und die starke Erhöhung der Produktionskapazitäten für die Injektionssysteme in den nächsten Jahren dynamisch wachsen werden, und rechnet bis 2030 mit einem Umsatzwachstum von über 30 Prozent mit GLP-1-Kunden. Vontobel hält Ypsomed als «Anlagestory unverändert interesssant» und bestätigt das «Buy»-Rating.

So ist auch der Tenor der restlichen Analysten die Ypsomed abdecken. Acht vergeben eine Kaufen-Empfehlung und zwei zum Halten. Eine Verkaufsempfehlung liegt nicht vor. Das durchschnittliche Kursziel für 12 Monate veranschlagen sie bei 473,4 Franken. 

FDA erteilt Freigabe für SmartPilot

Bereits am morgen vermeldete Ypsomed einen Erfolg mit seinem digitalen Konnektivitätsmodul. Denn die US-Gesundheitsbehörde FDA erteilte die Freigabe für SmartPilot.

Das Add-on sei damit für den Markt freigegeben, was ein wichtiger Schritt für digitale Technologien im Bereich der Selbstinjektion und der Selbstbehandlung sei, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Damit werde der «YpsoMate Autoinjektor» zu einem vernetzten System, das Injektionsdaten automatisch erfasse und übertrage.

SmartPilot erfasst den Angaben zufolge Injektionsdaten wie Zeitpunkt, Ergebnis und mögliche Anwendungsfehler und überträgt sie per Bluetooth auf das Smartphone der Patientinnen und Patienten. Durch die automatische Datenerfassung unterstützt das Gerät sowohl die klinische Entwicklung als auch das tägliche Therapiemanagement.

Das Modul sei das bislang einzige von der FDA freigegebene Konnektivitätsgerät für eine Autoinjektor-Plattform, schreibt Ypsomed. Bisher waren FDA-freigegebene Geräte zur Erfassung von Injektionsdaten auf Pen-Injektoren beschränkt, die vor allem bei Diabetes eingesetzt werden. SmartPilot sei kompatibel mit Medikamenten, die bei chronischen und komplexen Erkrankungen eingesetzt werden - etwa Autoimmun- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas, Hormonstörungen, neurologischen und onkologischen Indikationen sowie bei seltenen Krankheiten.

(cash/AWP)