Die Aktien von Ascom brechen am Mittwoch nach Handelsstart um mehr als 2,5 Prozent ein. Nach einer halben Stunde pendeln sich die Verluste bei -0,4 Prozent ein, die Titel kosten 4,30 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI legt derweil 0,2 Prozent zu. 

Mit den heutigen Abgaben stellen sie sich klar gegen den jüngsten Aufwärtstrend. Ausschlaggebend waren die Halbjahreszahlen vom 6. August. Der operative Gewinn (EBITDA) und die entsprechende Marge haben die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Die Beibehaltung der Gesamtjahres-Guidance für die EBITDA-Marge wirkte sich weiter positiv aus. 

Die deutliche Verbesserung der Profitabilität dank des Restrukturierungsprogramms sei das Highlight des Halbjahresresultats, heisst es in einem ZKB-Kommentar. Allerdings überschattete die gedämpfte Auftragsentwicklung das Ergebnis. Mit der Einführung der neuen Struktur und der Kostenanpassungen sehen die Experten die Gesellschaft aber auf gutem Weg. Demnach dürfte Ascom im zweiten Halbjahr noch vom bestehenden Auftragsbestand und vom Wachstum bei den Bestelleingängen in einigen Regionen profitieren. 

Daraufhin starteten die Titel ihren Höhenflug, der bis gestern andauerte. Innerhalb der letzten sechs Handelstage haben die Titel 15,5 Prozent zugelegt. Der SPI verzeichnete lediglich 0,4 Prozent Kursplus. Gründe für die heutigen Verluste dürften erste Gewinnmitnahmen sein. 

Kursentwicklung von Ascom

Auf längere Sicht gehen die Meinungen der Analysten auseinander. So betonte die UBS: «Ascom ist auf dem hart umkämpften Markt für Kommunikationslösungen tätig, was das Unternehmen einem potenziell aggressiven Preiskampf aussetzt.» 

Die Skepsis der UBS ist kein neues Phänomen. Die Analysten sehen für das Kommunikationsunternehmen drei Problemfelder: Die bis anhin versprochenen Margensteigerungen wurden nicht erfüllt, Sparmassnahmen und Investitionszurückhaltung im Gesundheitswesen und tiefe Industrieaussichten in Europa. 

Etwas positiver äusserte sich Research Partners: Den potenziellen Käufern stehe nun ein vollständiges und integriertes Produktportfolio zur Verfügung und vor dem Hintergrund einer zunehmenden Personalknappheit im Gesundheitswesen und einer alternden Bevölkerung seien die strukturellen Treiber intakt. Dennoch senkte der Experte das Kursziel für Ascom Anfang August auf 5,70 von 6,70 Franken. Die Empfehlung lautet jedoch weiterhin Kaufen.

Die ZKB vergibt das Rating Marktgewichten. Laut der Kantonalbank bedürfe es wohl einer stärkeren Erholung in allen Endmärkten, um die Aktie längerfristig deutlich höher zu treiben. Das durchschnittliche Kursziel kommt bei 5,28 Franken zu stehen, was weiterhin Aufwärtspotenzial impliziert. Eine Kauf- und eine Haltenempfehlung liegen bei Bloomberg vor. 

Mit Agenturmaterial von AWP.

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