Die Strafzinsen sickern in der Schweiz immer stärker zum Privatanleger durch. Am Freitag verkündete die Credit Suisse, dass auch sie Bankguthaben ab 2 Millionen Franken mit einer Gebühr von 0,75 Prozent belegen wird. Damit geben sie die Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) weiter. Für Guthaben von mehr als 10 Millionen Franken verlangt die CS ab 2020 sogar 0,85 Prozent Zinsen.

Die Zahl der Geldinstitute, welche die Aufbewahrungskosten für Barvermögen an ihre Kunden weitergeben, nimmt damit weiter zu. Häuser wie die Zuger Kantonalbank und Julius Bär setzen dabei auf individuelle Abmachungen mit den Kunden. Andere Banken sind transparenter und legen konkrete Schwellenwerte offen (siehe Tabelle unten).

Euro-Vermögen kosten früher

Viele wählen bei den Strafzinsen ein Stufenmodell. Vermögen in Euro schlagen am schnellsten zu Buche. Die UBS belastet Privatkonten bereits ab einer Schwelle von 500'000 Euro.

Vermögen in Franken kosten für Kunden erst ab einer höheren Schwelle. Die Graubündner Kantonalbank belegt seit April 2019 Privatkonten ab 250'000 Franken. Die Aargauische Kantonalbank setzt bei 500'000 Franken an, dafür aber mit einem geringeren Zins von 0,5 Prozent. Ein Zins von 0,8 Prozent werden es ab 2 Millionen Franken fällig. Ähnlich halten es die Grossbanken UBS und Credit Suisse.

Postfinance mit dem höchsten Strafzins

Den höchsten Zinssatz hält nach wie vor die Postfinance, die 1 Prozent Zinsen für Guthaben ab 500'000 Franken verlangt. Ungewöhnlich ist der Ansatz der Alternativen Bank Schweiz: Sie entschied bereits 2016, alle Vermögen mit mindestens 0,125 Prozent zu belegen und senkte die Schwelle für den Zinsatz von 0,75 Prozent auf 50'000 Franken ab. Dennoch konnte die Bank neues Geld anziehen.

 

 
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Dieser Artikel erschien zuerst in der "Handelszeitung" unter dem Titel "So hoch sind die Strafzinsen der Schweizer Banken".