Zwischen 2005 und 2024 hätten heimische Unternehmen und Forschungseinrichtungen insgesamt 534 sogenannte Internationale Patentfamilien angemeldet. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Damit liege die Bundesrepublik weltweit auf Rang fünf und in Europa auf Platz eins.

Patentfamilien sind Patente oder -anträge für eine Erfindung in mehreren Staaten. Die USA hätten in den vergangenen 20 Jahren 3300 Erfindungen rund um Quantentechnologien angemeldet, hiess es weiter. Dahinter rangierten Japan (1519), China (947) und Südkorea (782). Bei den Unternehmen seien die US-Konzerne IBM, Intel und Microsoft sowie LG aus Südkorea und Toshiba aus Japan besonders aktiv. In Deutschland sei der Autozulieferer Robert Bosch führend. Bosch forscht vor allem an Quantensensoren, die unter anderem in der Medizin benötigt werden.

«Quantentechnologien bergen ein enormes Potenzial, befinden sich aber noch in einem frühen Entwicklungsstadium», sagte EPA-Präsident Antonio Campinos. Europa verfüge zwar über zahlreiche etablierte Firmen und Start-ups, die sich dieser Technologie widmeten. Letzteren fehle es aber oft an den notwendigen Mitteln, um ihr Geschäft auszubauen. Daher müssten die öffentlichen Fördergelder durch private Finanzspritzen ergänzt werden. Die Europäische Union (EU) will dies fördern und hierfür ein «Quantum Act» genanntes Gesetzespaket auf den Weg bringen. Die Bundesregierung will mit ihrer Hightech-Strategie die Entwicklung von Quantentechnologien ebenfalls vorantreiben. Schätzungen zufolge wird der Markt für Quantentechnologien bis 2035 ein weltweites Volumen von 93 Milliarden Euro erreichen.

Quantencomputer arbeiten nach völlig anderen Prinzipien als klassische Rechner. Sie können daher bestimmte Aufgaben um ein Vielfaches schneller erledigen. Quantensensoren sind in einigen Anwendungsbereichen deutlich empfindlicher und genauer als herkömmliche Modelle.

(Reuters)