Die Aktien des Telekommunikationsunternehmens Sunrise steigen zum Wochenstart um 1,3 Prozent auf 46,80 Franken. Schon am Freitag zogen die Valoren an, sodass sich seither ein Kursgewinn von insgesamt fast 3 Prozent ergeben hat. Das ist eine markante Gegenbewegung zum Kursverfall, der Ende August beim Hochstand von 51 Franken eingesetzt hatte. 

Grund für die Avancen des Sunrise-Aktie sind positive Analysteneinschätzungen. Am Freitag nahm die Zürcher Kantonalbank (ZKB) die Abdeckung der Titel mit «Übergewichten» auf und schrieb von einer «Dividenden-Bonanza» - nicht nur, dass Sunrise mit einer Dividendenrendite von 7 Prozent ergiebiger ist als Swisscom (3,8 Prozent) und der Schnitt des europäischen Telekommunikationssektors (5,3 Prozent): Die ZKB geht auch von einem Dividendenwachstum in den nächsten Jahren von 3,33 Franken je Aktie für 2024 auf 3,42 Franken für 2025 und 3,51 Franken für 2026. «Wir schätzen einen Anstieg der Dividendenausschüttungen, die für Aktionäre mindestens für die nächsten 5 Jahre von der Quellensteuer befreit bleibt», schreibt der zuständige Analyst.

Er schätzt den fairen Wert der Aktie auf 54 Franken, heisst es in der Notiz vom Freitag. Damit traut er den Valoren mittelfristig einen 18-prozentigen Zuwachs gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag zu. Noch optimistischer als der ZKB-Experte ist seine Berufskollegin der US-Investmentbank Citi. Sie hat die Abdeckung von Sunrise am Montag mit einem Kursziel von 57 Franken und einem «Buy»-Rating aufgenommen. Das Schweizer Telekommunikationsunternehmen biete eine attraktive Dividendenrendite. Die Citi-Analystin geht von einem moderaten Umsatzwachstum sowie anhaltender Kostenkontrolle aus und rechnet daher mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des freien Cashflows von 6 Prozent zwischen 2024 und 2027. 

Insgesamt ist der Analystenkonsens zu Sunrise in der jüngeren Vergangenheit zuversichtlicher geworden. Seit Mitte September stieg das durchschnittliche Kursziel von 47,90 auf 51,27 Franken und damit über die aktuellen Notierungen hinaus. Zudem wuchs der Anteil der Kaufempfehlungen an allen Einstufungen von 41,7 Prozent auf 53,3 Prozent. Zugleich verringerte sich der Anteil der Verkaufsempfehlungen von 16,7 auf 13,3 Prozent.

Abwärtsrisiken gibt es derweil: Das grösste sieht die ZKB «in einem beschleunigten Verfall der Entgelte für Telekommunikationsdienstleistungen». Der zuständige Experte erwartet eine anhaltende Erosion der Erlöse aus Abonnements für Telekommunikationsdienste von durchschnittlich minus 1,2 Prozent pro Jahr. Dennoch werde der freie Cashflow voraussichtlich leicht steigen, und zwar aufgrund von Kosteneinsparungen, tieferen Investitionen und fallenden effektiven Zinskosten.

Reto Zanettin
Reto ZanettinMehr erfahren