In mehreren Ländern stehen behördliche Genehmigungen in Zusammenhang mit der Übernahme der kollabierten Credit Suisse durch die UBS noch aus. Die UBS bezeichnete mindestens vier Länder bei der Erteilung von Genehmigungen als «langsam», wie es in einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden internen Dokument hiess. Dazu gehörten Indien, Südkorea, Irland und Saudi-Arabien. Ein einziges nicht-kooperatives Land könnte den Zeitplan des Zusammenschlusses der Stammhäuser gefährden, hiess es in dem auf den 6. September datierten Dokument, das an Mitarbeiter rund und den Globus verteilt wurde.

Die UBS hatte die Übernahme der in Schieflage geratenen Credit Suisse im Juni in trockene Tücher gebracht. Für den rechtlichen Vollzug der Transaktion sind aber noch Genehmigungen von Aufsichtsbehörden in den Märkten erforderlich, in denen beide Banken tätig sind. Vergangenen Monat hatte die UBS erklärt, sie rechne mit einem Abschluss der Fusion der Stammhäuser im kommenden Jahr. Aus einem internen Dokument der Bank ging hervor, dass der Prozess bereits im Mai 2024 abgeschlossen sein könnte.

Die Unsicherheiten bei der Erteilung von Genehmigungen durch die Aufsichtsbehörden könnten dazu führen, dass die UBS Geschäftsbereiche abwickelt und Vermögenswerte verkauft, wenn sie mit «schwierigen Gerichtsbarkeiten oder Aufsichtsbehörden» konfrontiert wird, hiess es in dem Dokument. UBS und Credit Suisse reagierten nicht auf eine Anfrage von Reuters. Sprecher der Zentralbanken in Südkorea, Indien, Irland und Saudi-Arabien antworteten ebenfalls nicht.

Das Management unter CEO Sergio Ermotti rechnete mit Blick auf die notwendigen Genehmigungen mit keinen grösseren Problemen, wie er zuletzt im April sagte. Die «mechanischen» regulatorischen Prozesse bräuchten aber einfach ihre Zeit.

(Reuters/AWP)