Der Dollar wird am Mittwochmorgen im asiatischen Handel zeitweise zu 88 Rappen gehandelt. Man muss schon in die Tage nach der überraschenden Aufgabe des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) von Mitte Januar 2015 zurückgehen, um auf ähnlich tiefe Notierungen zu stossen. Der "Greenback" – wie die US-Währung auch genannt wird – hat alleine im Dezember knapp 3 Prozent gegenüber dem Franken verloren. Seit Jahresbeginn errechnet sich gar ein Minus von 9 Prozent.

Zumindest die Charttechniker der Credit Suisse rechnen nun aber mit einer kurzen Verschnaufpause. Ihres Erachtens hat der Abwärtstrend beim Dollar in der Region von 88,5 Rappen ein erstes wichtiges Etappenziel erreicht. Allerdings halten sie den Abwärtstrend auf längere Sicht für intakt. Sowohl der gleitende 200-Tage-Durchschnitt als auch der 55-Tage-Durchschnitt seien weiterhin fallend. Ausserdem habe der mittelfristige Momentum-Indikator in den ersten Dezember-Tagen wieder nach unten gedreht, so die Experten.

Anleger sollten den Dollar noch immer «short gehen»

Nach einer Pause von ein bis zwei Wochen sehen sie den Dollar den Abwärtstrend wieder aufnehmen. Ihr Anlageurteil für die nächsten drei bis sechs Monate bleibt deshalb negativ. Die nächsten wichtigen Unterstützungsmarken sehen die Charttechniker bei 86,7 Rappen und dann erst wieder bei 85 und 84,5 Rappen verlaufen.

Bei der Genfer Privatbank Pictet & Cie geht man nach dem Bruch der wichtigen Unterstützungslinie bei 90 Rappen gar von einem Rücksetzer auf 86,5 Rappen aus. Die charttechnische Ausgangslage habe sich zuletzt wieder eingetrübt, so heisst es weiter.

Klare Worte finden die für Julius Bär tätigen Berufskollegen. Auch sie stossen sich daran, dass der mittelfristige Momentum-Indikator nach unten gedreht hat und der längerfristige Momentum-Indikator ebenfalls kurz davor steht. Für die Julius-Bär-Experten steht deshalb fest: Anleger sollten den Dollar noch immer "short gehen" beziehungsweise auf rückläufige Notierungen wetten. Dazu bietet sich beispielsweise ein Verkauf von Dollars gegen Franken auf Termin an, sofern man bei der Hausbank über eine entsprechende Limite verfügt. Als Alternative gibt es Put-Warrants wie etwa WUSBIV (Valorennummer 56738861) von der Bank Vontobel oder USCAEZ (Valorennummer 50700252) von der Zürcher Kantonalbank.