Der Pharmazulieferer Dottikon ES hat den Markt am Mittwoch überrascht. Statt eines erwarteten Gewinnrückgangs für das Geschäftsjahr 2024/25 hat der Gewinn zugelegt. Es resultierte ein Reingewinn von 105,6 Millionen Franken. Das ist fast ein Drittel mehr als im Vorjahr.
Auch beim operativen Ergebnis konnte der Hersteller von Veredelungschemikalien, Zwischenprodukten und Wirkstoffen für die chemische, Biotech- und pharmazeutische Industrie deutlich zulegen: Der EBITDA stieg um 27,2 Prozent auf 140,5 Millionen Franken. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 36,5 Prozent nach 33,9 Prozent im Vorjahr.
Insbesondere die Inbetriebnahme neuer Produktionskapazitäten sowie ein breiter Kunden- und Produktmix trugen zu diesem Anstieg bei, wie an einer Analysten- und Medienkonferenz in Dottikon AG mitgeteilt wurde.
Die Aktie von Dottikon ist am Mittwoch den ganzen Tag der beste Titel an der Schweizer Börse. Sie steigt rund 20 Prozent auf 265 Franken. Noch im April war sie vorübergehend auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gesunken. Das Rekordhoch von rund 344 Franken wurde im November 2021 erzielt.
Erneuter Verzicht auf Dividende
Auf eine Dividendenausschüttung wird nach dem markanten Zuwachs beim Reingewinn jedoch erneut verzichtet. Der Gewinn soll ins Unternehmen reinvestiert werden, hiess es wie schon in den Vorjahren. Hintergrund ist das Investitionsprogramm von 700 Millionen Franken aus dem Jahr 2022, von dem rund mehr als die Hälfte ausgegeben wurde.
Die Frage von cash.ch an der Medienkonferenz, ob Dottikon eine Dividende auszahle, falls das Investitionsprogramm abgeschlossen sei, beantwortete CEO und VR-Präsident Markus Blocher eher negativ. Vielleicht folge dem ersten Investitionsprogramm ja eine zweite Ausgabephase von Investitionen. Es sei jedoch nicht auszuschliessen, dass es einmal «ein wenig Dividende» gebe, so Blocher.
Blocher sagte auch auch deutlich, dass «wir keine Dividendenaktien sein wollen». Das Unternehmen zahle erst eine Dividende aus, «wenn wir keine Ideen mehr haben».
Der Mehrheitsaktionär des Unternehmens stellte überdies klar, dass seine Motivation, den Anteil frei handelbarer Aktien («Free Float») zu erhöhen, «nicht stark gestiegen» sei. Blocher hat seinen Anteil am Unternehmen in den letzten zwei Jahren von 72 auf rund 65 Prozent reduziert und signalisiert, dass er keine Aktien unter einem Niveau von 260 Franken verkaufen werde.
Die Äusserungen Blochers an den Medienkonferenz auf eine entsprechende Frage eines Investors lassen darauf schliessen, dass dieser Betrag nun höher liegen dürfte. Die Risiken im Unternehmen seien schliesslich gesunken, so Blocher. Früheren Aussagen zufolge will Blocher mindestens 60 Prozent an Dottikon behalten.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Dottikon ES ein weiteres Wachstum beim Umsatz, unterstützt durch die schrittweise Inbetriebnahme neuer Produktionslinien. Das Unternehmen will zudem seine Stellung als strategischer Entwicklungs- und Produktionspartner im Markt für exklusive Small-Molecule-Pharmawirkstoffe weiter stärken. Parallel laufen Planungen für neue Pilotanlagen sowie den Ausbau der Kleinmengenproduktion.
2 Kommentare
Genau die richtige Strategie für langfristiges Wachstum. Ich bleib investiert und kaufe bei einem Rücksetzer zu.
also nicht inverstierbar....