Der britische Schuhhersteller Dr. Martens hat wegen Problemen im neuen US-Vertriebszentrum sein Gewinnziel einkassiert und damit seine Aktien auf Talfahrt geschickt. Der Vorstand erwarte nun in dem im März endenden Bilanzjahr 2022/23 Belastungen in Höhe von 16 bis 25 Millionen Pfund, teilte die für ihre derben Boots mit der markanten gelben Naht bekannte Schuhmarke am Donnerstag mit. Damit werde das operative Ergebnis (Ebitda) auf 250 bis 260 (Vorjahr: 263) Millionen Pfund schrumpfen. Zudem seien auch im neuen Geschäftsjahr noch mit Belastungen zu rechnen.

Der Vorstand nannte als Grund unter anderem Störungen in der Prozessabwicklung im US-Vertrieb. Die Ware sei schneller aufgelaufen als sie habe ausgeliefert werden können. Dadurch sei ein Engpass entstanden und die Großhandelsnachfrage wie auch die Lieferprognosen für das vierte Quartal hätten nicht erfüllt werden können.

Die Anleger reagierten verschreckt: Die Papiere stürzten in London um bis zu 28,3 Prozent auf 150 Pence ab. Damit liegen sie auf dem tiefsten Stand seit ihrem Börsengang im Jahr 2021. Neben den ohnehin enttäuschenden Verkäufen in den USA - Schlüsselmarkt für Dr. Martens - sei im Vertrieb nun ein weiteres Hemmnis entstanden, kommentierte Susannah Streeter, Analystin von Hargreaves Lansdown.

(Reuters)