Wie zu hören ist, spricht Europas grösster Autokonzern Volkswagen diesbezüglich mit lokalen Banken - unter anderem mit Blick auf Anleger aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Spanien und Italien. Der Kleinanlegern zugedachte Anteil könnte den Angaben zufolge bei unter fünf Prozent liegen. 

Die Überlegungen in der VW-Spitze sind noch im Gange. Der Konzern hat noch nicht entschieden, ob für den Sportwagen-IPO grünes Licht gegeben wird - und auch noch nicht, wie gegebenenfalls in Bezug auf die Beteiligung von Kleinanlegern zu verfahren wäre. 

Angesichts schwächelnder Konjunktur und ausufernder Inflation ist das Marktumfeld für IPOs so schlecht wie seit Jahren nicht. VW begann die Vorbereitungen für den Börsengang offiziell im Februar, kurz vor Russlands Einmarsch in der Ukraine, der Börsenkrach und Energiekrise auslöste.

Bewertung von 60 bis 85 Milliarden Euro?

Trotz der Turbulenzen berichteten informierte Kreise Bloomberg von einem Investoreninteresse, das eine Bewertung von 60 bis 85 Milliarden Euro für Porsche realistisch erscheinen lässt. Zu den Interessenten gehören dem Vernehmen nach sowohl die US-Fondgesellschaft T Rowe Price Group als auch der Staatsfonds des Emirats Katar. Gespräche gab demnach auch mit Milliardären wie Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz, und Bernard Arnault, dem Gründer des Luxuskonzerns LVMH.

Börsennotierungen konzentrieren sich in der Regel auf grosse, institutionelle Anleger oder vermögende staatliche und private Investoren. Kleinanleger aus anderen Länder als dem Zielstaat der Börsennotierung werden nur selten angesprochen. Porsche indessen verfügt über loyale Fans, sodass die Ansprache von Retail-Investoren dem Börsengang zusätzliche Dynamik verleihen könnte. 

Volkswagen-Finanzchef Arno Antlitz erklärte am Montag, der Porsche-Börsengang sei ein "Kernelement" der Strategie des Automobilkonzerns. Die Erlöse würden bei den ehrgeizigen Plänen bei der Einführung von Elektroautos sowie bei Investitionen im Softwarebereich helfen. 

(Bloomberg)