Das Unternehmen wolle damit den Absatz ankurbeln, auch wenn E-Autos aus China mit Markthürden wie Zöllen belegt werden könnten, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Der Konzern gehört zu den chinesischen Autobauern, die in Europa schon präsent sind. Bislang betreibt er sechs Filialen in Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Weltweit gibt es 137 «Nio Houses», wie die Niederlassungen in zentralen städtischen Lagen genannt werden.
Das Unternehmen lote derzeit aus, welche Händler in den wichtigsten europäischen Märkten als Partner infrage kommen. Im Fokus stehen dabei einem der Insider zufolge Vertriebsnetze für Fahrzeuge der Marke Nio und des Projekts «Firefly», einer erschwinglichen E-Auto-Marke, die der Autobauer ab 2025 nach Europa exportieren will. Nio hat auf dem europäischen Markt bisher vorwiegend auf Autoabonnements, Leasing und Direktvertrieb gesetzt.
Hintergrund der Überlegungen seien die unter den Erwartungen liegenden Verkäufe der Marke Nio bislang, wie Insider weiter sagten. Der europäische Markt habe seine «Eigenheiten», merkte eine der Personen an.
Nio erklärte auf Anfrage, dass es keine Änderungen bei den Marketing- und Vertriebsmethoden seiner Marke in Europa gebe und dass der Konzern sich auf den Aufbau eines Direktvertriebsnetzes konzentriere. Auch in China setzt Nio wie der Branchenprimus Tesla darauf, Autos selbst an Endkunden zu verkaufen. Auf dem Heimatmarkt konkurriert die Marke im Premiumsegment mit den deutschen Herstellern Audi, BMW und Mercedes-Benz.
(Reuters)
