Laut Daten des Branchenverbands PCA (China Passenger Car Association) vom Dienstag in Peking haben die US-Amerikaner aus chinesischer Produktion 33 463 Fahrzeuge an Kunden ausliefern können und damit rund 29 Prozent mehr als schwachen Vormonat April. Im April hatte die Shanghaier Fabrik der Kalifornier vorübergehend wegen Wartungsarbeiten stillgestanden. Bei Anlegern war zuletzt Sorge aufgekommen, ob Tesla im wichtigen Markt China seine Stellung angesichts zunehmender Konkurrenz bei Elektrofahrzeugen halten kann.

Ob sich die Erholung aber verstetigen lässt, wird sich erst noch zeigen müssen. Tesla umgeht mit seinem Vertriebsmodell lokale Autohäuser vor Ort und setzt auf Online-Bestellungen von Kunden. Wegen längerer Lieferzeiten bilden die Auslieferungen daher die Nachfrage von womöglich einigen Monaten zuvor ab. In den vergangenen Wochen war Tesla in China nach einem Kundenprotest in Kritik geraten und musste sich für eine verspätet in Angriff genommene Beschwerde rund um das Bremssystem eines Teslas öffentlich entschuldigen.

Öffentliche Kundenproteste und offizielle Entschuldigungen von Firmen in China gibt es immer wieder mal - sie gelten als Anzeichen dafür, dass das Verhältnis zwischen Unternehmen und den lokalen Behörden besser sein könnte. Ob die Episode nachhaltige Auswirkungen auf die Beliebtheit der Marke Tesla in der Volksrepublik hat, könnte sich in den kommenden Monaten zeigen. Unbestätigten Medienberichten zufolge sind die Bestellungen bei Tesla im Mai gegenüber April deutlich eingebrochen. PCA-Generalsektretär Cui Dongshu sah nach eigener Auskunft aber keinen grösseren Einfluss auf die Verkaufszahlen - er erwarte im Juni noch mehr verkaufte Tesla-Autos als im Mai, sagte er in Peking.

Die Aktie reagiert vorbörslichen Handel positiv und steigt um 3,4 Prozent. 

(AWP)