Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft, Economiesuisse, bekräftigt seine Warnung vor einem hohen Verlust an Arbeitsplätzen wegen des Zolldiktats aus den USA. Er beziffert die Zahl der gefährdeten Stellen nun etwas genauer als vor einer Woche.
Gesamthaft seien rund 100'000 Beschäftigte direkt von den US-Zöllen betroffen, davon ein Fünftel in der Uhrenindustrie, teilte der Verband am Freitag mit. Die Zahl könnte aber auch noch höher sein, da auch Zulieferer und Dienstleister der Exportindustrie indirekt leiden dürften.
Ebenfalls stark exponiert sind laut Economiesuisse die Beschäftigten in der Maschinen- und Metallindustrie sowie Angestellte im Bereich Nahrungsmittel und Tabakerzeugnisse. Würden noch Zölle auf Medikamente erhoben, wären zudem zahlreiche Beschäftigte in der Pharmaindustrie direkt betroffen.
Um abzuschätzen, wie viele Beschäftigte in einer Branche direkt von den US-Zöllen betroffen sind, hat Economiesuisse analysiert, wie hoch der Anteil der USA an den gesamten Exporten ist. Dies lasse zumindest eine grobe Schätzung zu, so der Verband.
Inwieweit die Zollpolitik der USA tatsächlich zu einem Rückgang der Beschäftigten führen werde, sei derzeit schwierig abzuschätzen. Ein entscheidender Faktor werde sein, wie lange die ungünstige Zollsituation bestehen bleibe.
«Die aktuelle Situation bedeute für die Schweizer Wirtschaft ausserordentlichen Stress», meinte in diesem Zusammenhang die Chefin von Economiesuisse, Monika Rühl, in einem Interview mit «24 Heures».
(AWP)