"Es gibt einen klaren Weg zu einer vollständig nachhaltigen Erde mit Überfluss", sagte Musk am Mittwoch in Austin, Texas. Die nächste Generation Batterien werde keine seltenen Erden mehr enthalten, die "Schwerstarbeit" der Elektrifizierung soll künftig von eisenbasierte Zellen gestemmt werden. Die Kosten der Fahrzeug-Elektronik sollen mit der Umstellung auf 48-Volt-Systeme reduziert werden. Insgesamt sollen die Montagekosten mit der nächsten Generation um 50 Prozent gedrückt werden.

Trotz der geplanten Einsparungen enthüllte Musk nicht wie erwartet konkrete Pläne für neue, kostengünstigere Fahrzeugmodelle. Auch legte Tesla keine neuen Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr vor.

Bei der Präsentation im texanischen Firmensitz nahm die gesamte Unternehmensführung neben Musk auf dem Podium Platz - ein Hinweis darauf, dass Tesla versucht, die Stärke seiner Führungsriege über Musk als Gesicht des Unternehmens hinaus zu etablieren. Der Finanzchef von Tesla, Zach Kirkhorn, erklärte, dass das Unternehmen sechsmal mehr investieren müsse als bislang, um sein langfristiges Ziel zu erreichen, die Produktion auf 20 Millionen Fahrzeuge pro Jahr zu steigern - was einer Verzehnfachung der derzeitigen Kapazität entspräche. Die Kosten könnten sich auf rund 175 Milliarden Dollar belaufen, sagte er.

Tesla-Manager Tom Zhu, der als neuer globaler Produktionschef für Verkauf, Lieferung und Serivce sowie alle Giga-Fabriken zuständig ist, sagte, dass die globale Kapazität derzeit bei zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr liege. Das ehrgeizige Ziel des E-Auto-Pioniers: Künftig soll alle 45 Sekunden ein Tesla vom Band rollen. Dafür werden neben den Giga-Fabriken in den USA, Deutschland und China weitere Produktionsstätten benötigt. Musk bestätigte den Bau eines neuen Werks in Mexiko.

Massenmarkt ist entscheidend für Tesla

Der Einstieg in den Massenmarkt ist entscheidend für Tesla, um die Auslieferungen bis 2030 um das 15-fache - auf das Zeil von 20 Millionen Fahrzeugen - zu steigern. Tesla benötige laut Musk nur zehn Modelle, um einen jährlichen Absatz von 20 Millionen Fahrzeugen zu erreichen. Das entspräche einem durchschnittlichen Absatz von zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr für jede Modellreihe. Zum Vergleich: Der japanische Konzern Toyota, der weltweit größte Automobilhersteller nach Stückzahlen, verkauft weltweit nur etwas mehr als eine Million Corollas pro Jahr.

Der Autohersteller fertigt aktuell vier Modelle, die alle am oberen Ende des Marktes angesiedelt sind. Der Cybertruck, dessen Einführung bereits mehrfach verschoben wurde, soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen, teilte Tesla mit.

Der prominente Tesla-Investor Ross Gerber twitterte, die Präsentation sei ein "riesiger Wink" mit dem Zaunpfahl für die nächste Fahrzeuggeneration. "Sie haben alles dargelegt. 50 Prozent weniger Baukosten. Das würde einen EV in der Preisspanne von 25-30.000 Dollar ermöglichen!"

Die Anleger zeigten sich in Ermangelung neuer Modelle jedoch unbeeindruckt: Die Tesla-Aktien fielen im nachbörslichen Handel um mehr als fünf Prozent.

(Reuters)