Dätwyler wird seinen Standort in Vandalia, Ohio, bis Ende September schliessen und den Betrieb in andere bestehenden Anlagen in Kalifornien und Ohio verlagern. Die Schliessung wirke sich auf rund 70 Mitarbeitende in Vandalia aus, meldet der Industriekonzern aus der Innerschweiz. 

Die Anleger reagieren am Mittwoch negativ und so büssen die Aktien rund 1,5 Prozent auf 118,40 Franken ein. Damit unterbrechen die Valoren die Aufwärtsbewegung der letzten Woche. Auf Jahressicht entspricht der heutige Abschlag jedoch der grundsätzlich negativen Tendenz - seit Januar hat Dätwyler mehr als 9 Prozent eingebüsst.

Im Gegensatz zu den Anlegerinnen und Anlegern wertet die Zürcher Kantonalbank (ZKB) den Schritt positiv. Sie schätzen die aus dieser Einzelmassnahme zu erwartende Kostenentlastung auf einen niedrigen bis mittleren einstelligen Millionen-Betrag in Franken. Daher bedarf es noch einer Reihe an weiteren Einzelmassnahmen wie der Standortschliessung, um die Gesamtziele zu erreichen, schreiben die ZKB-Analysten.

Mit «Gesamtzielen» ist das Transformationsprogramm «ForwardNow» gemeint, welches Ende 2024 angekündigt wurde. Es soll Synergien fördern und die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Über einen Zeitraum von drei Jahren von 2025 bis 2027 werden daher Massnahmen in vier Feldern ergriffen, um mehr als 50 Millionen Franken einzusparen. Nebst der Straffung des Produktionsnetzwerks, sind die weiteren Säulen die Portfoliobereinigung, die Organisations- und Prozessoptimierung sowie Commercial Excellence.

Die ZKB schreibt: «Wir halten die Dätwyler-Aktie, die noch immer unweit ihrer Mehrjahrestiefs notiert, für ein attraktives Investment.» Die Fundamentaldaten würden sich für beide Divisionen langsam aufhellen, was den Beginn einer mehrjährigen Wachstumsphase einläute. Damit schliesst sich die Bank der positiven Einstellung der weiteren Analysten an. Vier empfehlen die Titel zum Kauf, vier sind derzeit mit «Halten» eingestellt. Das durchschnittliche Kursziel von 136,67 Franken lässt Spielraum für Kursgewinne übrig. 

(cash)