Einer YouGov-Umfrage für den Tourismusgipfel in Berlin zufolge gab ein Fünftel der Befragten an, 2025 insgesamt weniger Geld auszugeben als ein Jahr zuvor und ähnlich viele wollen seltener Urlaub machen als 2024. Elf Prozent wollen kürzer verreisen. Aber nicht alle wollen oder müssen sparen. Denn laut Umfrage verreist rund jede oder jeder Zehnte in diesem Jahr häufiger und/oder gibt insgesamt mehr Geld für seine Reisen aus. Das gilt insbesondere für Haushalte mit mehr als 4000 Euro Nettoeinkommen. Mit 44 Prozent verändert fast die Hälfte der Menschen ihr Reiseverhalten gegenüber 2024 nicht wesentlich.
Wichtig bei der Reiseplanung sind für die Menschen vor allem der Aspekt steigender Kosten (54 Prozent) und die politische Lage im Zielland (45 Prozent). Insbesondere in Familien mit drei bis vier Personen sind diese Kosten- und Sicherheitsbedürfnisse stärker ausgeprägt, heisst es in der Umfrage für den Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW). Dieser hat für Montag zur Konferenz mehr als 350 Teilnehmende aus Branche und Politik eingeladen unter dem Motto «Tourismus 2025 – Politischer Aufbruch, globale Krisen und neue Wege».
Sommer bleibt Hauptreisezeit - Trotz Klimaextremen
Mehr als die Hälfte der befragten Konsumenten macht in diesem Jahr mindestens eine Reise ins europäische Ausland oder nach Nordafrika. Wandern und Wellness in Deutschlands Mittelgebirgen, Städtetrips nach Hamburg, Berlin & Co oder Badeurlaub an Ost- und Nordsee sind aber ebenfalls gefragt. Jede und jeder zweite Deutsche verreist 2025 mindestens einmal im eigenen Land. Fernziele Richtung Osten – wie in Asien, im Indischen Ozean oder Ozeanien - besuchen 2025 rund sieben Prozent der Deutschen. Den amerikanischen Kontinent gaben fünf Prozent als Reiseziel an. Einschätzungen aus Reihen der Tourismuswirtschaft zeigen dabei bei den Fernreisen eine Verschiebung von Amerika in Richtung Asien. Nur 17 Prozent verreisen 2025 den Angaben zufolge gar nicht.
Trotz der zunehmend heissen Sommer und Klimaextreme verbringen rund zwei von drei Reisenden ihren längsten Urlaub in den Sommermonaten Juni bis September. Der Sommer bleibt also für die meisten die Hauptreisesaison, das gilt insbesondere für Familien. Aber fast 30 Prozent der Befragten gaben an, dass Klimaextreme und die Gefahr von Naturkatastrophen grundsätzlich Auswirkungen auf ihr Buchungs- und Reiseverhalten haben.
Bei der Länge der Urlaube zeigt sich insgesamt, dass der Haupturlaub von Familien mit ein oder zwei Kindern häufig nicht mehr die klassischen zwei Wochen dauert. Die meisten dieser Familien verbringen laut Umfrage in diesem Jahr vier bis neun Nächte in ihrem Haupturlaub.
(Reuters)