"Der Indikator ist so nah an einem 'Kauf'-Signal wie zuletzt Anfang 2017 sowie bereits im siebten Monat in Folge näher an einem 'Buy' als einem 'Sell'", schreiben Strategin Savita Subramaniam und andere Experten der BofA in einem Marktkommentar. Gemeint ist der "Sell Side Indicator", der das Aktiensentiment abbilden will. Die BofA analysiert einmal im Monat die durchschnittlichen Aktienquoten, wie sie von Anlageexperten empfohlen werden.
Das Zielwert für den S&P 500, der sich aus dem Indiktator ableitet, setzt das Jahresziel für den Aktienindex auf 3600 Punkte. Zuletzt hat der Index bei 3856 Punkten geschlossen. Gleichzeitig deutet der Sell Side Indicator an, dass der S&P 500 in den nächsten zwölf Monaten auf 4500 Punkten ansteigen könnte.
Historisch gesehen sind die 12-Monate-Renditen am US-Aktienmarkt in 94 Prozent der Fälle höher ausgefallen, wenn der BofA-Indikator auf den aktuellen Levels oder tiefer gelegen hat. Der Median der Kursanstiege liegt laut den BofA-Strategen bei 22 Prozent.
Weiterer Zinsschritt der Fed
Derweil macht sich die Notenbank Federal Reserve (Fed) daran, die Zinsen ein weiteres Mal anzuheben. Erwartet wird ein weiterer Schritt um 75 Prozentpunkte. Damit läge der Leitzins bei einem Zielband zwischen 3,75 Prozent und 4 Prozent. Starkes Interesse werden die Kommentare von Fed-Chairman Jerome Powell auf sich ziehen: Aus ihnen versuchen die Märkte abzuleiten, wie straff oder eben auch weniger straff die Notenbank in den nächsten Monaten vorgehen wird.
"Der Markt ist stark fixiert auf die Tatsache, dass es im November 75 Basispunkte sein werden, 50 Basispunkte im Dezember, 25 am 1. Februar und dann womöglich noch einmal 25 im März", sagte Julian Emanuel, Aktien- und Derivatechef bei Evercore ISI, dem US-Sender CNBC. Das Zinsniveau der USA wäre dann bei 5 Prozent, was viele am Markt als den Höhepunkt der aktuellen, Anfang 2022 eingeleiteten Zinserhöhungsphase erachten.
(Bloomberg/cash)