Am frühen Montagmorgen treffen gleich zwei Kaufempfehlungen für Aktien von Unternehmen ein, die in den letzten Wochen und Monaten unter den wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie ächzten.

Die Credit Suisse stuft die zuvor gebeutelte Inhaberaktie der Swatch Group von "Neutral" auf "Outperform" herauf. Und obwohl die Grossbank ihre diesjährigen Umsatzschätzungen für das Bieler Unternehmen um satte 15 Prozent zusammenstreicht, veranschlagt sie neuerdings ein Kursziel von 260 (zuvor 190) Franken. Der Zyklus in der Uhrenindustrie dürfte schon bald ins Positive drehen. In Kombination mit dem offensichtlich vorhandenen Sparpotenzial mache das die Swatch Group zu einem interessanten Turnaround-Kandidaten, so lautet die Begründung.

Flughafen Zürich ein möglicher Gewinner der Nach-Covid-19-Welt

Mit einem Minus von gut 30 Prozent zählt die Swatch-Inhaberaktie zu den diesjährigen Schlusslichtern unter den Titeln aus dem Swiss Market Index (SMI). Nicht ohne Grund. Knapp zwei Wochen ist es her, dass der Uhrenhersteller pandemiebedingt einen Halbjahresverlust in Höhe von gut 300 Millionen Franken bei einem um 46 Prozent tieferen Umsatz von 2,2 Milliarden Franken meldete.

Bei der Deutschen Bank setzt man hingegen auf Flughafen Zürich. Die Grossbank nimmt die Erstabdeckung der Aktie des Flughafenbetreibers mit "Buy" und einem Kursziel von 157 Franken auf und sieht in ihr eine attraktive Wette für die Zeit nach Covid-19. Ihres Erachtens sorgt die kürzlich bekannt gewordene Einigung über die Flughafengebühren für Klarheit.

Aktie noch immer weit unter dem Stand von Anfang Jahr

Während die Deutsche Bank beim Flughafen Zürich mittelfristig mit einer kräftigen Gewinnbelebung rechnet, geht sie auf kurze Sicht von einem eher schwachen Tagesgeschäft aus. Für das laufende Jahr geht sie von einem Einbruch des Passagieraufkommens gegenüber dem Vorjahr von mehr als 60 Prozent aus.

Obwohl die Aktie seit den Tiefstkursen von Mitte März mehr als 40 Prozent der Verluste wettmachen konnte, errechnet sich seit Jahresbeginn noch immer ein Minus von gut 30 Prozent. Damit haben die Aktien der Swatch Group und des Flughafens Zürich etwas Weiteres gemeinsam.

Zumindest die Analysten werden mutiger. Ob sich auch die Anleger davon anstecken lassen, bleibt abzuwarten. Beobachter bezeichnen die Wetten jedenfalls als "mutig",  sollte eine zweite oder gar dritte Pandemiewelle rund um den Globus ziehen.