Die Einnahmen der Geschäfte fielen im Februar um 0,5 Prozent schwächer aus als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, allerdings nur von 0,4 Prozent. Im Januar hatte es zumindest noch zu einer Stagnation gereicht, während es im Dezember 2023 sogar ein Minus von 0,6 Prozent gegeben hatte.

Wegen der sinkenden Inflation gehen viele Ökonomen davon aus, dass sich der private Konsum in den kommenden Monaten erholen wird. Die Verbraucherpreise in der Währungsunion stiegen im März nur noch um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Teuerungsrate nähert sich damit der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent, die deshalb für Juni eine erste Zinssenkung signalisiert hat. Wegen der nachlassenden Inflation bleibt vielen Beschäftigten und Rentnern real mehr Geld in der Tasche. Offen ist allerdings, ob es in den Konsum gesteckt oder stattdessen vermehrt gespart wird.

Besonders die deutschen Verbraucher halten derzeit ihr Geld zusammen: In Europas grösster Volkswirtschaft sank der Einzelhandelsumsatz im Februar mit 1,9 Prozent überdurchschnittlich stark. Allerdings besteht auch Hoffnung auf Besserung, wie eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter Einzelhändlern zeigt: Das Barometer zur Bewertung der aktuellen Geschäftslage stieg im März auf minus 7,3 Punkte, nach minus 18,1 Punkten im Februar. Auch die Geschäftserwartungen verbesserten sich deutlich. «Der zuletzt vorherrschende Pessimismus geht damit zurück», sagte Ifo-Experte Patrick Höppner. «Das Ostergeschäft ist für viele Einzelhändler offenbar ein Lichtblick gewesen.» Hinzu kommt: Preiserhöhungen planen in den nächsten Monaten unterm Strich nur noch so wenige Einzelhändler wie zuletzt vor drei Jahren.

(Reuters)