Bis zu 101,5 Millionen Euro davon fliessen an das Familienunternehmen aus Winterbach bei Stuttgart selbst, der Rest geht an die Grossaktionäre Karl-Heinz Pfisterer und Anna Dorothee Stängel, wie Pfisterer am Montag mitteilte. Bis zu 38,5 Prozent der Anteile wären nach dem Börsengang im Streubesitz, wenn alle 6,97 Millionen Aktien platziert werden. Der Hersteller von Bauteilen und Systemen für Stromnetze und andere Wege der Energieübertragung will mittelfristig 215 Millionen Euro in die Hand nehmen, um «das profitable Wachstum der Gesellschaft weiter zu beschleunigen», die Produktion im In- und Ausland auszuweiten und die bestehenden Fabriken auszubauen.

Die Pfisterer-Aktien werden von Dienstag an bis zum 12. Mai in einer Spanne von 25 bis 29 Euro zur Zeichnung angeboten. Am oberen Ende der Spanne käme das Unternehmen auf einen Börsenwert von rund 525 Millionen Euro. Die Aktien sollen vom 14. Mai an im Freiverkehrs-Segment «Scale» für kleinere und mittelgrosse Unternehmen gehandelt werden. Pfisterer will sich aber freiwillig an die strengeren Regeln des Prime Standard halten. Organisiert wird der Börsengang von Berenberg und der Commerzbank, die dabei mit Oddo BHF zusammenarbeitet.

Pfisterer setzte im vergangenen Jahr mit 1200 Mitarbeitern 383,1 Millionen Euro um, 15 Prozent mehr als 2023. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stieg um 24 Prozent auf 64,4 Millionen Euro. Mittelfristig seien 665 bis 735 Millionen Euro Umsatz möglich, bei steigenden Margen. Pfisterer will 30 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausschütten.

Das Unternehmen will 3,5 Millionen neue Aktien verkaufen, die Grossaktionäre werfen 1,69 Millionen bestehende Aktien auf den Markt, rund 780.000 Papiere kommen als Platzierungsreserve hinzu. Bei grösserer Nachfrage gibt es eine Aufstockungsoption von einer weiteren Million Aktien.

Pfisterer wäre der erste nennenswerte Börsengang in Deutschland in diesem Jahr. Zahlreiche Börsenkandidaten hatten seit Jahresbeginn ihre Börsenpläne auf die lange Bank geschoben - wie der Pharmakonzern Stada - oder ganz aufgegeben, wie die Oldenburgische Landesbank, die stattdessen verkauft wurde. Die Politik von US-Präsident Donald Trump sorgte immer wieder für heftige Kursausschläge, die die Preisfindung stark erschweren.

(Reuters)