«Wir halten Orforglipron für einen erstklassigen Kandidaten für dieses Pilotprogramm», schrieb der Jefferies-Analyst Akash Tewari in einer Analyse zum Pharmakonzern Eli Lilly. Die Analysten verweisen auf ein neues Schnellverfahren der FDA, das eine Zulassung innerhalb von ein bis zwei Monaten statt der üblichen zehn Monate ermöglichen soll.

Die Jefferies-Experten argumentieren, die Pille mit dem Namen Orforglipron sei ein aussichtsreicher Kandidat, da sie die Kosten durch teure Abnehmspritzen verringern und in den USA hergestellt werden könne. Beides sind Prioritäten der Regierung von US-Präsident Donald Trump. Der Pharmakonzern aus Indianapolis bezeichnete das neue FDA-Programm als «vielversprechende Initiative». Es sei jedoch «zu früh für eine Stellungnahme dazu, wie dieser Zulassungsweg mit einem unserer spezifischen Programme zusammenhängen könnte», teilte Lilly mit.

Hintergrund sind die hohen Kosten für die bisher verfügbaren Abnehmspritzen von Lilly und dem dänischen Konkurrenten Novo Nordisk. Der Nettopreis für die Lilly-Spritze Tirzepatid wird auf fast 8000 Dollar pro Jahr geschätzt. In den USA, wo etwa 40 Prozent der Erwachsenen als fettleibig gelten, bezeichnen Arbeitgeber und Krankenversicherer diese Ausgaben als unbezahlbar.

Bei Orforglipron handelt es sich um eine täglich einzunehmende Pille, die das appetitzügelnde Hormon GLP-1 nachahmt. Sie lässt sich einfacher herstellen und verpacken als die beliebten Abnehmspritzen und könne in «sehr grossem Stil» produziert werden, sagte der zuständige Spartenchef Kenneth Custer. Der Konzern will die Zulassung noch in diesem Jahr beantragen. Eine Markteinführung sei «nächstes Jahr um diese Zeit» zu erwarten, hatte Konzernchef Dave Ricks im August gesagt. In einer Studie senkten Patienten mit Orforglipron ihr Körpergewicht um 12,4 Prozent. Goldman Sachs schätzt, dass eine um ein Quartal frühere Markteinführung Lilly eine Milliarde Dollar zusätzlichen Umsatz bringen würde.

(Reuters)