Im Rahmen der Übernahme hat Musk Twitter Schulden über fast 13 Milliarden Dollar aufgebürdet. Sie befinden sich nun in den Händen von sieben Wall-Street-Banken, die nicht in der Lage waren, sie an Investoren weiterzugeben. Einer Schätzung zufolge könnten die jährlichen Zinskosten auf 1,2 Milliarden Dollar klettern.
In seiner Rede an die Belegschaft sprach Musk mehrere düstere Warnungen aus. Die Mitarbeiter sollten sich auf eine 80-Stunden-Woche einstellen. Indessen werde es weniger Bürovergünstigungen wie kostenloses Essen geben.
Musk beendete zudem die Flexibilität der Pandemie-Ära, die es den Mitarbeitern erlaubte, von zu Hause aus zu arbeiten. "Wenn ihr nicht kommen wollt, habt ihr die Kündigung akzeptiert", sagte er laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person.
Androhungen gehören zum Führungsstil von Musk
Bei der Erörterung der Finanzen und der Zukunft von Twitter sagte Musk, das Unternehmen müsse sich dringend darum bemühen, sein 8-Dollar-Abonnement-Produkt Twitter Blue zu etwas zu machen, für das die Nutzer bezahlen wollen angesichts des Umstands, dass sich Werbekunden aus Sorge um schädliche Inhalte zurückziehen.
Musk habe bereits in der Vergangenheit mit der Androhung des finanziellen Ruins versucht, Mitarbeiter zu motivieren, so eine Person, die mit seinem Führungsstil vertraut ist. Er wolle die Vorstellung vermitteln, dass Twitter in eine sehr schwierige Lage gerät, wenn die Leute nicht hart arbeiten.
Musks Start bei Twitter war durch Verwerfungen geprägt. Binnen zwei Wochen entliess er die Hälfte der Twitter-Mitarbeiter und warf die meisten Spitzenmanager hinaus. Der von Musk ins neue Führungsteam geholte Firmenveteran Yoel Roth hat das Unternehmen informierten Kreisen inzwischen verlassen. Auch die Sales-Topmanagerin Robin Wheeler habe Twitter den Rücken kehren wollen, hiess es. Musk habe sie aber überzeugen können, zu bleiben.
(Bloomberg)