Am Investorentag von Tesla letzte Woche wurden den Fans keine neuen Autos präsentiert. Stattdessen haben Elon Musk und seine Führungskräfte einen neuen Bereich angedeutet, in den Tesla möglicherweise einsteigen will - die Hausheizung.

Wärmepumpen sind effizienter als herkömmliche Heizungen und können dazu beitragen, den Ausstoss von Treibhausgasen zu verringern. Ausserdem haben sie zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen, seit der Krieg in der Ukraine eine weltweite Energiekrise ausgelöst hat. Sie sind auch das Ziel neuer Subventionen von Regierungen, die nach Wegen suchen, um die globale Erwärmung einzudämmen. 

In vielerlei Hinsicht sind Wärmepumpen für Privathaushalte ein naheliegender nächster Schritt für Tesla, das bereits Elektroautos herstellt, welche die Wärmepumpentechnologie nutzen, sowie Sonnenkollektoren und Batterien für Privathaushalte. Aber was genau ist eine Wärmepumpe, wie funktioniert sie - und warum spricht Musk jetzt darüber?

Was ist eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe ist eine elektrische Heizmethode für ein Haus oder einen anderen Raum (z. B. ein Auto), funktioniert aber nicht so wie herkömmliche elektrische Heizungen für Autos oder Häuser. Wärmepumpen transportieren Wärme, anstatt sie zu erzeugen, was effizienter und weniger energieintensiv ist. Das macht Wärmepumpen zu einer wichtigen Lösung bei den Bemühungen, die Gebäude der Welt zu heizen, ohne fossile Brennstoffe zu verbrennen. 

Wie funktionieren Wärmepumpen?

Anstatt Wärme zu erzeugen, indem Strom durch ein Kabel gepresst und heiss gemacht wird, entziehen Wärmepumpen die Wärme, die bereits in der Luft, im Boden oder im Wasser vorhanden ist, und übertragen sie auf ein Kältemittel. Dieses wird dann komprimiert und freigesetzt, um einen Innenraum zu heizen.

Einige Wärmepumpen erwärmen Wasser, das dann in Heizkörper oder Fussbodenheizungen gepumpt wird, während andere heisse Luft direkt in den Raum blasen. Dies ist auch bei niedrigen Temperaturen möglich; in Schweden beispielsweise, wo im Winter kalte Temperaturen herrschen, werden Wärmepumpen für fast ein Drittel der Raumheizung eingesetzt. 

Wärmepumpen gelten als besser als herkömmliche Elektroheizungen, weil sie effizienter sind. Während ein typischer Elektroheizer einen Wirkungsgrad von 100 Prozent hat, das heisst eine Einheit Wärme für eine Einheit Strom erzeugt, bieten Wärmepumpen einen zwei- bis dreifachen Wirkungsgrad. Die besten sind unter idealen Bedingungen sogar fünfmal so effizient. 

Wie viel kostet eine Wärmepumpe?

Das hängt davon ab, wo man wohnt und ob man in den Genuss von staatlichen Rabatten kommt. In verschiedenen Ländern gibt es inzwischen Anreizsysteme, um die Einführung zu fördern. Einen Pauschaulpreis für Wärmepumpen gibt es nicht.

In der Schweiz kann die Installation sehr schnell, sehr teuer werden: 55'000 bis 70'000 Franken schätzen Experten. Dafür spart man deutlich an Heizkosten im Jahr, der Betrieb einer Wärmepumpe kostet ca. 900 Franken für ein Einfamilienhaus im Jahr.

In den USA können die Kosten zwischen 3500 und 20'000 US-Dollar (3'200 und 18'500 Franken) liegen. Laut einer von Carbon Switch durchgeführten Umfrage liegen die durchschnittlichen Installationskosten bei 14'000 US-Dollar. Auch die Regierung bietet einkommensabhängige Anreize für die Installation. In Schweden liegen die durchschnittlichen Kosten je nach Pumpentyp zwischen 8'500 und 13'000 Franken.

Im Vereinigten Königreich kostet eine Wärmepumpe ungefähr zwischen 7000 Pfund (7800 Franken) und 12'000 Pfund (13'500 Franken), obwohl die Versorgungsunternehmen in einigen Fällen die Kosten für einen Gaskessel mit einem staatlichen Zuschuss ausgleichen können. 

Wo kann man jetzt Wärmepumpen finden? 

Ein Ort, an dem Wärmepumpen bereits im Einsatz sind, sind die Autos von Tesla. Das Unternehmen verwendet sie zum Heizen aller vier aktuellen Modelle und sagt, dass sie die Reichweite erhöhen - obwohl es Anlaufschwierigkeiten gab. 

Auch in vielen Gebäuden sind Wärmepumpen bereits im Einsatz: Im Jahr 2021 wurden weltweit etwa 10 Prozent der Raumheizung mit Wärmepumpen betrieben. Der am schnellsten wachsende Markt ist China, aber auch in Nordeuropa werden Wärmepumpen bereits in hohem Masse genutzt, ebenso wie in Osteuropa, wo die Sorge um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland die Akzeptanz fördert. 

Eine Klimaanlage ist eine Art Wärmepumpe - sie funktioniert nur umgekehrt, indem sie Wärme aus dem Inneren eines Gebäudes entzieht und nach aussen abgibt. Einige Wärmepumpen arbeiten in beide Richtungen, das heisst sie heizen oder kühlen je nach Wetterlage und Bedarf der Hausbewohner.

(bloomberg/hz)