Der tägliche Bedarf dürfte im laufenden Jahr lediglich um zwei Millionen Barrel (159 Liter) auf durchschnittlich 99,7 Millionen Barrel steigen, wie die IEA am Mittwoch in Paris mitteilte. Zuvor hatte sie den Anstieg 110'000 Barrel höher veranschlagt.

Als Grund führte die IEA die Lockdowns in China an, die die zweitgrösste Volkswirtschaft weiter schwächten. Mit der sich abkühlenden Konjunktur sinke dort auch der Ölbedarf. Die tägliche Nachfrage Chinas werde im laufenden Jahr um 420'000 Barrel zurückgehen, prognostizierte die Energieagentur. Der Rückgang fällt deutlich stärker aus als bisher angenommen.

Andererseits ersetze Erdöl vielerorts das teurere Erdgas bei der Stromerzeugung, hiess es in dem Monatsbericht. Die dazu verwendete Erdölmenge dürfte dem Bericht zufolge im vierten Quartal und Anfang 2023 doppelt so hoch liegen wie im Vorjahr. Der Preis für Erdgas ist seit dem russischen Angriff auf die Ukraine in einigen Regionen, insbesondere Europa, um ein Vielfaches gestiegen.

Global dürfte sich die Nachfrage im kommenden Jahr ähnlich entwickeln wie 2022, heisst es in dem Monatsbericht des Interessenverbands der westlichen Industriestaaten.

(AWP)