Die Aktie von Swatch sinkt im frühen Handel am Dienstag 2 Prozent auf 196 Franken. Das ist der tiefste Stand seit Ende Januar. Der Titel hat in diesem Jahr bereits 12 Prozent verloren.
Die US-Bank Morgan Stanley senkte das Kursziel für den Uhrenhersteller Swatch auf 190 von zuvor 240 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Equal Weight", was einer neutralen Anlageempfehlung entspricht.
Die US-Bank senkte ihre Swatch-Umsatzschätzung für 2024 um 6,5 Prozent. So dürfte die Gruppe im laufenden Geschäftsjahr in einem schwachen Uhrenmarkt unterdurchschnittlich abschneiden, weil Swatch zu stark auf das untere Marktsegment und die chinesische Nachfrage ausgerichtet sei, schreibt die zuständige Analystin.
Punkto Profitabilität sieht sie eine Reihe von erheblichen Gegenwinden, insbesondere die negativen Währungseffekte wegen der Stärke des Schweizer Franken sowie die nach wie vor suboptimale Kostenbasis und Lieferkette. Auch langfristig ist die Analystin skeptisch für die Swatch-Aktie, da ein Teil des strukturellen Gegenwinds bestehen bleibt.
Der Betriebsgewinn (EBIT) bei Swatch stieg 2023 relativ bescheidene 3 Prozent auf 1,19 Milliarden Franken, was zu einem leichten Rückgang der Marge auf 15,1 Prozent führte. Aber auch bei den Verkäufen hapert es: “In den letzten vier Jahren ist die Swatch Gruppe weniger als 2 Prozent im Durchschnitt pro Jahr gewachsen, organisch in konstanten Währungen gemessen", sagte Jean-Philippe Bertschy, Leiter Research Schweizer Aktien bei Vontobel, kürzlich gegenüber cash.ch.
Bei Hermès seien dies 32 Prozent gewesen, bei Audemars Piguet 21 Prozent oder bei Breitling 14 Prozent. Die Swatch Gruppe habe also Marktanteile verloren, so das Verdikt von Bertschy.
Die Aktien von Swatch sind mit den jüngsten Kursverlusten auf das Niveau von 2020 zurückgefallen. Die Aktien befinden sich eigentlich seit 2013 im Rückwärtsgang. Damals kosteten die Titel noch rund 600 Franken, heute ist ein Drittel davon übrig geblieben.
(cash/AWP)
4 Kommentare
Auch wenn Bankanalysten die Swatch-Aktie mit der Herabstufung abstrafen wollen, es gibt m.E. in der Schweiz kaum ein börsennotiertes Schweizer Unternehmen, welches finanziell ein besseres Fundament aufweist als die Swatch. Wer als Langfristinvestor an einem hervorragenden Unternehmen zu einem günstigen Preis interessiert ist, dem empfehle ich dieses Unternehmen genauer zu prüfen. Denn das Management ist ebenfalls TOP.
Der Kopf von ass100 steckt tief im Sand und ist nicht mehr fähig den Tatsachen in die Augen zu schauen. Seitdem Nick Hayek am Ruder ist hat er rund 2/3 der Börsenkapitalisation vernichtet. VR & Management sind stark überaltert. Swatch Group veliert laufend Marktanteile. Die Entwicklung von smart watches (wie Apple, Garmin usw) hat Swatch Group total verschlafen. Wake up, Mr Ass100!
Lieber zimiuno
Ich bin mir da nicht so sicher wer den Kopf in den Sand steckt. Stellt die Börsenkapitalisation wirklich den korrekten Wert eines Unternehmens dar dar? Meines Erachtens nein! Die Börsenkapitalisation stellt m.E. einzig den Börsenkurs x die Anzahl ausgegebener Aktien dar, aber bestimmt nicht den Wert des Unternehmens! Um den korrekten Unternehmenswert zu bestimmen sind die Bilanz, die Erfolgsrechnung etc. und somit die finanziellen Fundamentaldaten erforderlich.
Auch bin ich mir hinsichtlich deiner Meinung - Entwicklung von smart watches - nicht so sicher, ob dies eine gute Strategie für die Swatch-Group wäre. Denn Smart Watches gibt es bereits derart viele Marken wie Sand am Meer. Die Positionierung mit qualitativ hochstehenden und hochpreisigen Schweizer Uhren (OMEGA etc.) zusammen mit der Swatch erscheint mir langfristig als die intelligentere Strategie. Ich hoffe nur, dass du nicht zu den 0815 Bankern gehörst, welche das Big Picture nicht sehen.
Es ist immer schön positive zu sein. Nur ist die heutige Führung überfordert. Sicher haben sie recht, was das Angebot von Smart Watches angeht, der Zug ist längst abgefahren, eben Trend verschlafen oder falsch eingeschätzt. Wie sie ebenfalls dem Artikel entnehmen können ist die Swatch Group in den letzten 4 Jahren im Durchschnitt 2 % gewachsen. Für einen CEO der sagt er verkaufe Uhren und nicht Aktien
ist dies doch sehr bedenklich, oder anders rum , er verkauft auch Uhren schlecht.