Die Schweizer Wettbewerbskommission Weko hat eine Kartelluntersuchung gegen mehrere Branchenvertreter eröffnet, von der auch Givaudan betroffen ist. Die Aktien von Givaudan geben am Mittwoch um 3,5 Prozent auf 2703 Franken nach, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,4 Prozent im Minus notiert. Im bisherigen Jahresverlauf stand für die Givaudan-Titel ein Verlust von 1,1 Prozent zu Buche, im Vorjahr ein Minus von rund 41 Prozent.

Das Verfahren der Weko wird in Zusammenarbeit mit den Wettbewerbsbehörden der EU, Grossbritannien und den USA durchgeführt. Neben Givaudan sind auch die anderen der grossen vier Player der globalen Duftstoffindustrie betroffen: International Flavors & Fragrances aus den USA, die deutsche Symrise und der Genfer Konkurrent Firmenich.

Die ZKB spricht von einem Rückschlag für die Industrie und damit auch für Givaudan. Aus heutiger Sicht sei allerdings schwer zu beurteilen, welches Resultat die Untersuchung bringe und welche möglichen finanziellen Konsequenzen, wie etwa Bussen, daraus entstünden, schreibt der zuständige ZKB-Experte. Er geht davon aus, dass die Untersuchung länger dauern könnten, möglicherweise Jahre.

Die Bank Vontobel geht derweil davon aus, dass die Behörden wohl gute Gründe haben, von Fehlverhalten auszugehen. Sollten sich entsprechende Vermutungen bewahrheiten, bedeutete dies einen erheblichen Imageschaden für die Branche und Givaudan, abgesehen von möglichen Bussen (in der EU maximal 10% des weltweiten Umsatzes) und einer künftig schwächeren Position bei Preisverhandlungen, so der zuständige Vontobel-Analyst.

Givaudan liess derweil über einen Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters verlauten, dass man vollumfänglich mit den Behörden zusammenarbeite.

(AWP)