Als gestern Montag an den Aktienmärkten die Wogen hochgingen, wurde die Nestlé-Aktie ihrem Ruf als "Fels in der Brandung" einmal mehr gerecht. Während der Swiss Market Index (SMI) um 1,2 Prozent tiefer aus dem Handel ging, konnte die Aktie des Westschweizer Nahrungsmittelherstellers um gut 1 Prozent zulegen. Es dürfte auch dem Indexschwergewicht zu verdanken gewesen sein, dass der SMI kurz vor Sitzungsende noch Boden gutmachen konnte.

Mittelfristziele stammen "aus einer anderen Zeit"

Neben den üblichen Zufluchts-Käufen profitierte die Nestlé-Aktie auch von einer Unternehmensstudie aus dem Hause Kepler Cheuvreux. Darin traut der Autor dem Unternehmen aus Vevey eine Erhöhung der Mittelfristziele zu. Momentan wird für die Zeit bis Ende 2025 jährlich ein organisches Umsatzwachstum von 4 bis 6 Prozent bei einer operativen Marge zwischen 17,5 und 18,5 Prozent angestrebt.

Wie der für Kepler Cheuvreux tätige Analyst festhält, gehen diese Mittelfristziele auf eine Zeit zurück, als das wirtschaftliche Umfeld noch von tiefen Teuerungsraten geprägt war und die Neuausrichtung des Produktportfolios noch in den Kinderschuhen steckte. Umso mehr sieht er den Nahrungsmittelhersteller in einer Position, sowohl die Wachstums- als auch die Margenziele anzuheben.

Nestlé-Kursziel des Analysten höher als bei anderen Banken

Der Analyst selbst geht künftig von einem organischen Umsatzwachstum von bis zu 7 Prozent und Verbesserungen bei der operativen Marge aus. Darauf abgestützt liegen seine Gewinnschätzungen für das Jahr 2025 um 7 Prozent über den Annahmen der Analysten bei anderen Banken.

Dieser Umstand spiegelt sich auch in der Kaufempfehlung sowie im Kursziel von 135 Franken für die Nestlé-Aktie wider. Das Kursziel liegt um mehr als 25 Prozent über den letztbezahlten Kursen. Andere Analysten trauen der Aktie eher einen Vorstoss in die Region von 115 bis 125 Franken zu.

Für die Aktionärinnen und Aktionäre von Nestlé erweist sich die Zeit seit Anfang Jahr unter dem Strich zwar nur als ein Nullsummenspiel. Allerdings schneiden die beiden anderen defensiven Indexschwergewichte Roche (-9 Prozent) und Novartis (-11 Prozent) um einiges schlechter als Nestlé ab.