An zwei Standorten in Tirol seien Hausdurchsuchungen durchgeführt worden, teilte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am Freitag mit. Gegen eine weitere Beschuldigte werde wegen betrügerischer Krida ermittelt. Sie soll Benko dabei unterstützt haben, Wertgegenstände vor dem Zugriff von Masseverwaltern und Gläubigern zu verbergen, was die Befriedigung der Gläubiger vereitelt oder zumindest erheblich geschmälert haben könnte.
Die Signa Holding, Dachgesellschaft eines weit verzweigten Immobilienkonglomerats, hatte im November 2023 Insolvenz angemeldet - die bislang grösste Unternehmenspleite in der Geschichte Österreichs. Gläubiger meldeten Forderungen von über acht Milliarden Euro an. Später meldeten auch andere zentrale Gesellschaften des Konzerns Insolvenz an. Die komplexe Struktur des Konzerns mit zahlreichen Tochtergesellschaften erschwert die Abwicklung des Insolvenzverfahrens erheblich. In Deutschland war Benko vor allem als Eigentümer des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof bekannt.
Benko selbst wurde Mitte Januar 2025 in Innsbruck verhaftet und sitzt seither in Wien in Untersuchungshaft. Auch in Deutschland und Italien wird gegen Benko ermittelt. Die Haft wurde bereits mehrfach verlängert. Das Gericht begründete dies mit dem weiterhin bestehenden dringenden Tatverdacht sowie der Gefahr, dass Benko erneut Straftaten begehen könnte. Die Vorwürfe umfassen unter anderem Betrug, Untreue und die Verschleierung von Vermögenswerten im Zusammenhang mit der Signa-Insolvenz.
Laut WKStA besteht der Verdacht, dass Benko Vermögenswerte verborgen hat. Dieser Verdacht habe sich bereits bei einer früheren Hausdurchsuchung im Januar erhärtet, bei der Bargeld sowie Wertgegenstände wie Luxusuhren und teure Manschettenknöpfe sichergestellt wurden.
(Reuters)