Als Schweizer Bank aufgestellt zu sein, sei «das bestmögliche Ergebnis, und genau daran arbeiten mein Chairman Colm Kelleher und ich – alles andere ist Unsinn», sagte Ermotti am Donnerstag auf der European Financials Conference von JPMorgan. «Wir haben niemals, wirklich niemals, damit gedroht, das Land zu verlassen. Das ist absurd.»
Die UBS-Führung versucht derzeit, die Schweizer Regierung dazu zu bewegen, geplante Änderungen der Regulierung abzuschwächen, die dem Institut zusätzliche Kapitalanforderungen von bis zu 26 Milliarden Dollar auferlegen könnten. Die Bank befasst sich bereits seit einiger Zeit mit möglichen Reaktionsszenarien auf die erwogenen Kapitalregeln und soll Berichten zufolge auch Gespräche mit US-Finanzminister Scott Bessent über eine potenzielle Verlagerung des Hauptsitzes geführt haben.
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Ermotti betonte zugleich, dass die derzeitigen Vorschläge der Regierung, die im kommenden Jahr in eine parlamentarische Vorlage münden sollen, für UBS nicht akzeptabel seien. «Sie werden für uns nicht funktionieren», sagte er. Welche Schritte die Bank gegebenenfalls ergreifen könnte, liess er offen und erklärte, das Institut prüfe weiterhin alle möglichen Optionen.
Wie bereits Bloomberg berichtete, hatte die Bank bereits im Frühjahr eine mögliche Verlegung ihres Hauptsitzes in Erwägung gezogen.
Inzwischen deutet sich jedoch Unterstützung aus dem Parlament an. Ein einflussreicher Ausschuss hat zentrale Elemente der Regierungspläne kritisiert.
Kern der geplanten Reform ist die Anforderung, dass UBS sämtliche ausländischen Tochtergesellschaften – darunter das Wealth Management und das Investmentbankgeschäft in den USA – vollständig mit Kapital der Mutterbank absichern muss.
Im äussersten Fall reichen die theoretisch diskutierten Optionen von drastischen Schritten – etwa einer Fusion oder Übernahme durch eine ausländische Bank, die eine Verlegung des Firmensitzes und damit eine Umgehung der neuen Vorschriften ermöglichen würde – bis hin zu technischen Anpassungen, mit denen über mehrere Jahre hinweg zusätzliches Kapital aufgebaut werden könnte.
Bloomberg berichtete im September, dass die UBS-Führung derzeit kaum Neigung zu radikalen Massnahmen zeigt. Eine Abstimmung über die Kapitalreformen wird frühestens 2027 erwartet.
(Bloomberg)
