Die Unsicherheit in der Handelspolitik werde erneut prägend sein, hiess es am Montag in deutschen Regierungskreisen. Der IWF wird am Dienstag seine neuen Prognosen für die Weltwirtschaft veröffentlichen. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hat bereits angedeutet, dass sich die Weltwirtschaft gegenüber 2024 in diesem und im nächsten Jahr abkühlen wird. 2024 hatte das globale Wachstum noch bei 3,3 Prozent gelegen. Handelsstreitigkeiten treffen Deutschland als Exportnation in der Regel stärker als andere Staaten.

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag mit zusätzlichen Zöllen von 100 Prozent auf chinesische Exporte in die USA ab Anfang November gedroht, zudem neue Ausfuhrkontrollen für strategisch wichtige Software. Der Republikaner stört sich an den ausgeweiteten Exportkontrollen Pekings. Dabei geht es vor allem um die Ausfuhr Seltener Erden, bei denen China dominiert und die für die amerikanische Technologiebranche besonders wichtig sind. China und die USA hatten sich bereits dieses Jahr mit gegenseitigen Zöllen von mehr als 100 Prozent überzogen, die dann aber wieder weitgehend ausgesetzt wurden.

In Washington treffen sich mehr als 10.000 Finanzexperten. Für Deutschland sind unter anderem Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil vor Ort. Thema in der US-Hauptstadt dürfte auch der Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens sein. Ausserdem werden die internationalen Beratungen weitergehen, ob und wie die eingefrorenen russischen Vermögenswerte stärker zur Unterstützung der Ukraine genutzt werden sollten.

(Reuters)