Die Länder – Deutschland, die Niederlande, Dänemark, Schweden und Norwegen - hatten den Vorschlag zum Verbot von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) gemacht, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein oder Immunschwächen hervorzurufen. Die Länder teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, es gehe um eines der grössten Verbote für chemische Substanzen in Europa. "Ein Verbot von PFAS würde die PFAS-Mengen in der Umwelt langfristig reduzieren. Ausserdem würden Produkte und Prozesse für den Menschen sicherer", fügten sie hinzu.

Allerdings wird damit gerechnet, dass es Jahre dauern wird, bis ein solches Verbot in Kraft tritt. Innerhalb der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) werden zwei wissenschaftliche Ausschüsse für Risikobewertung (RAC) und für sozioökonomische Analyse (SEAC) prüfen, ob ein PFAS-Verbot mit der EU-Verordnung für Chemikalien (REACH) vereinbar ist. Dann wird es eine wissenschaftliche Bewertung und Beratung mit der Industrie geben. Die ECHA erklärte dazu, die beiden Ausschüsse könnten länger als die üblichen zwölf Monate brauchen, um ihre Bewertung abzuschliessen. Anschliessend entscheiden die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedsstaaten.

Unternehmen würden laut Vorschlagsentwurf zwischen 18 Monaten und zwölf Jahren Zeit bekommen, um je nach Verfügbarkeit alternative Stoffe einzuführen. "In vielen Fällen gibt es derzeit keine solchen Alternativen, und in einigen wird es sie möglicherweise auch nie geben", erklärten die Länder. Die Unternehmen müssten daher jetzt bereits damit beginnen, Ersatz zu finden.

PFAS in zahlreichen Produkten enthalten

PFAS stehen im Verdacht gesundheitsschädigend zu sein. Demnach könnten sie unter anderem Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs auslösen. Die Substanzen sind extrem langlebig und werden auch als "Ewigkeits-Chemikalien" bezeichnet. Sie widerstehen extremen Temperaturen und Korrosion und werden in Zehntausenden Produkten verwendet, darunter in Kühlmitteln, Flugzeugen, Autos, Textilien, medizinischen Ausrüstungen oder Windrädern.

Zu den Herstellern und Anwendern von PFAS, die in einer Lobby-Gruppe des europäischen Chemieherstellerverbandes CEFIC organisiert sind, gehören BASF, 3M, Bayer , Solvay, Merck und Synthomer.