Die Europäische Union hat am Sonntag an ihren Aussengrenzen ein neues Ein- und Ausreisesystem eingeführt. «Das Ein- und Ausreisesystem ist das digitale Rückgrat unseres neuen gemeinsamen europäischen Migrations- und Asylrahmens», erklärte der EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner, am Sonntag in einer Mitteilung.
Das Entry/Exit System (EES) soll dabei helfen, Personen aufzuspüren, die ihre erlaubte Aufenthaltsdauer überschreiten. Zudem soll es Identitätsbetrug bekämpfen und illegale Migration eindämmen. Bei dem automatisierten System müssen Reisende an der Grenze ihren Pass scannen; zudem werden ihre Fingerabdrücke erfasst und ein Foto von ihnen gemacht. Die Einführung soll schrittweise innerhalb von sechs Monaten erfolgen.
Nicht-EU-Bürger müssen ihre persönlichen Daten bei der ersten Einreise in den Schengen-Raum registrieren lassen. Dazu gehören alle EU-Mitgliedstaaten ausser Irland und Zypern, aber auch Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Bei späteren Reisen ist nur noch eine biometrische Gesichtserkennung erforderlich.
Das System soll am 10. April 2026 den vollen Betrieb aufnehmen und das Abstempeln von Pässen durch elektronische Einträge ersetzen. Für britische Reisende, die den Hafen von Dover, das Eurotunnel-Terminal in Folkestone oder den Eurostar-Bahnhof St Pancras International in London nutzen, erfolgt die Registrierung bereits vor der Ausreise aus Grossbritannien.
Das System hätte bereits 2023 eingeführt werden sollen, es gab aber mehrfach Verzögerungen.
(Reuters)