Das erklärte die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, am Montag nach einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva. Zwar haben die EU und Mercosur bereits 2019 eine Einigung über ein Handelsabkommen erzielt. Es liegt allerdings seitdem auf Eis.

Lula kritisierte am Montag einen von der EU gewollten Zusatz zu dem geplanten Abkommen, in dem es um Bedenken über die Abholzung im Amazonasgebiet geht. Seiner Ansicht nach könnte dieser Zusatz zu Sanktionen führen. "Die Prämisse zwischen den Partnern sollte gegenseitiges Vertrauen und nicht Misstrauen sein", sagte er bei einer Pressekonferenz mit von der Leyen. Bereits Anfang des Monats hatte er angekündigt, Brasilien werde den Handelspakt nicht ohne Anpassungen unterzeichnen.

Die Verhandlungsführer der EU und des Mercosur werden sich am 29. und 30. Juni in Buenos Aires erneut treffen. Dann wollen die südamerikanischen Länder einen Gegenvorschlag vorlegen. Brasilien hofft, Sanktionen bei Verstössen gegen internationale Klimaabkommen auszuschliessen. Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay sind Vollmitglieder im Mercosur, Bolivien ist Beitrittskandidat. Mehrere südamerikanische Staaten haben Assoziierungsabkommen mit Mercosur geschlossen. Ziel ist die Schaffung eines gemeinsamen Marktes ähnlich wie in der EU.

Von der Leyens Treffen mit Lula ist der Auftakt einer Reise durch vier Länder Lateinamerikas, um die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken. Mit den Gesprächen mit den Präsidenten Brasiliens, Argentiniens, Chiles und Mexikos soll auch das Gipfeltreffen der EU mit 30 Staats- und Regierungschefs aus Lateinamerika und der Karibik am 17. und 18. Juli in Brüssel vorbereitet werden.

(Reuters)