«Die Ukraine kann 2030 zur EU gehören, wenn beide Seiten ihre Hausaufgaben machen», sagte EU-Ratspräsident Charles Michel dem «Spiegel» (Dienstag). Er forderte von der EU unter anderem eine Beschleunigung der Entscheidungsprozesse. Mit einer zügigen Aufnahme Kiews würde die EU auch «beweisen, dass sie geopolitisch handlungsfähig ist», sagte Michel.
Zugleich erklärte er, dass es weder für die Ukraine noch für die anderen EU-Beitrittskandidaten - neben der Türkei sind dies die sechs Westbalkanstaaten und die Republik Moldau - politischen Rabatt geben werde. «Die Ukraine und die anderen Beitrittskandidaten müssen Reformen umsetzen, Korruption bekämpfen und die rechtlichen Voraussetzungen erfüllen», sagte Michel.
Das Thema Erweiterung soll unter anderem bei einem Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs diese Woche im spanischen Granada diskutiert werden.
(AWP)
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Ein grosses Problem der Ukrainer besteht darin, dass die Russen die gerissenen Linien mit neuen Truppen so schnell schliessen können. Ursache hierfür ist der mangelnde Zugriff der Ukrainer auf die russischen Nachschublinien, wegen fehlender Ausstattung mit weitreichenden Marschflugkörpern, die russische Aufmarschgebiete im Hinterland angreifen zu können. Jeder Tag, dem die Ukrainer Atacms, Taurus oder Kampfflugzeuge fehlen, wird ihnen hunderte Verluste im Militär als auch in der Zivilbevölkerung kosten.