Die EU und Japan wollen enger zusammenarbeiten, um unlautere Handelspraktiken und wirtschaftlichen Druck gegen ihre Länder abzuwehren. Das erklärte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Tokio nach dem EU-Japan-Gipfel, an dem auch Japans Ministerpräsident Shigeru Ishiba teilnahm.
Zuvor hatte Japan im Zollstreit mit den USA eine Einigung verkündet. Zwischen der EU und den USA gibt es indes noch kein Ergebnis. Von der Leyen und EU-Ratspräsident Antonio Costa reisen am Donnerstag nach in die chinesische Hauptstadt Peking weiter.
Von der Leyen sagte, die EU und Japan würden sich um eine Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit bemühen. Dies zielt etwa auf China, das Restriktionen für die Ausfuhr Seltener Erden erlassen hatten, die sowohl Japans Hightech-Industrie als auch in Europa brauchen.
«Wir werden auch enger zusammenarbeiten, um wirtschaftlicher Nötigung entgegenzuwirken und unlautere Handelspraktiken zu bekämpfen», sagte von der Leyen. «Wir glauben an globale Wettbewerbsfähigkeit, von der alle profitieren sollten.» Japan gilt als Vorbild, weil es Rohstoff-Reserven angelegt hat, um gegenüber politischem Druck von Drittstaaten unabhängiger zu werden.
Ishiba erklärte, die EU und Japan arbeiteten daran, eine regelbasierte, freie und faire Wirtschaftsordnung aufrechtzuerhalten und zu stärken. Die EU und Japan hätten zudem vereinbart, die Verteidigungsindustrie zu stärken und Gespräche über ein Abkommen zur Informationssicherheit aufzunehmen.
(Reuters)